Alles Recycling oder was?

Auf das Jahresende macht Velojournal einen kleinen Rückblick auf die wichtigsten Themen der Velowelt 2022.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 30.12.2022

Nachhaltigkeit und Recycling nimmt in der Velobranche mehr und mehr Formen an. So startete der Veloschlauch- und Veloreifen-Hersteller Schwalbe letztes Jahr auch in der Schweiz mit ersten Produktionskreisläufen mit recycelten Veloschläuchen. Dazu kamen erfolgreiche Pilotversuche mit Reifenrecycling. Aber auch aus Akkus von E-Bikes können dank neuer Verfahren grosse Teile der Rohstoffe wiedergewonnen werden.

Schlauchrückgabe funktioniert

Das Schlauchrecyclingprogramm von Schwalbe startete hierzulande vor einem Jahr. Seither können alte Veloschläuche jeglicher Hersteller bei Velohändlern abgegeben werden. Dort werden die Schläuche in grösseren Mengen abgeholt und mit koordinierten Fahrten via Deutschland zum Produktionswerk in Indonesien gebracht. Laut Schwalbe können so trotz des langen Transportwegs 80 % der Energie eingespart werden, die für die Produktion von neuem Butyl benötigt würde.

Pneurecycling erfolgreich in Deutschland

Seit Juli 2022 recycelt Schwalbe nach einem erfolgreichen Pilotversuch Anfang Jahres auch Velopneus

Die Pneus werden somit nicht länger verbrannt, sondern als Ausgangsmaterial für neue Schwalbe-Produkte verwendet. In einer Pressemitteilung schreibt der Hersteller, dass bereits mehr als 1300 Velogeschäfte mitmachen. Ein Velohändler in Deutschland mit einem Keller voller alter Pneus freute sich besonders über die Möglichkeit Veloreifen zu recyceln.

Wiederverwertung von Akku-Rohstoffen

Nicht nur Schläuche und Reifen können recycelt werden, sondern auch Akkus. Beispielsweise hat das für leichte Elektromobile bekannte Unternehmen Kyburz zusammen mit der Empa ein Verfahren entwickelt, dass laut die Rückgewinnung von bis zu rund 90 % der in Akkus verbauten Rohstoffe möglich machen soll. Auch soll sich das Verfahren auf verschiedene Zelltypen anpassen lassen. Laut eigenen Angaben hat sich Kyburz bewusst dazu entschieden, die neue Methode nicht patentieren zu lassen. Das Unternehmen wünscht sich, dass das Verfahren eine breite Anwendung findet und möchte so einen Beitrag zu nachhaltigerer E-Mobilität leisten.

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