Der Startschuss fällt Ende Mai am Zoll in Müstair. Mit dabei 22 Schülerinnen und Schüler der 3. Sek Eschenbach sowie neun Begleitpersonen. Die Teilnehmenden der Abschlussklasse haben sich freiwillig für das Projekt angemeldet und während eines halben Jahres in den Gruppen «Organisation», «Sponsoring» und «Öffentlichkeitsarbeit» wesentliche Aspekte der Reise selber geplant. Vor ihnen liegen 540 Kilometer und mehr als 6000 Höhenmeter quer durch die Schweiz von Ost nach West.
Die beiden ersten Tagesetappen führen über den Ofen- und Flüelapass. Weil viele Höhenmeter zusammenkommen, werden die Distanzen bewusst kürzer gehalten. Im Anschluss folgen ab Klosters vier Etappen mit jeweils mehr als 100 Kilometer sowie ein lockerer Tag in Bern dazwischen.
«Es war eine grossartige aber auch anstrengende Woche, die wohl immer in unserem Gedächtnis bleiben wird.»
Sarina Marty
«Rückblickend bin ich sehr zufrieden, wie wir die Längen der einzelnen Tagesetappen geplant hatten», meint Alessandra Flury aus der Organisationsgruppe. «Am strengsten fand ich es zwischen Sursee und Affoltern im Emmental, wo wir fast ausschliesslich leicht ansteigend in Einerkolonne fahren mussten.»
Schutzkonzept und bleibende Erlebnisse
Die Tour findet unter einem strengen Schutzkonzept statt. Direkt vor dem Start treten alle Teilnehmenden zum Schnelltest an. Zwei Selbsttests während der Reise, konstante Zimmergruppen und keine engen Kontakte zu Aussenstehenden minimieren das Risiko von Ansteckungen. Zudem mussten die Übernachtungen im Kanton Graubünden durch das Gesundheitsamt bewilligt werden.
Die landschaftliche Vielfalt der Schweiz sowie die diversen Attraktionen unterwegs faszinieren die Jugendlichen: Als Höhepunkte durchqueren sie den Nationalpark, erleben den Flüelapass im Winterschlaf, besuchen das Amphitheater in Avenches und die Kathedrale von Lausanne.
«Es war eine grossartige aber auch anstrengende Woche, die wohl immer in unserem Gedächtnis bleiben wird. Müde, stolz und mit vielen guten Erinnerungen freuen wir uns auf unser Zuhause», so das Fazit von Sarina Marty am Schluss der Woche.
Mitschüler Lars Brun ergänzt: «Ich bin stolz darauf, dass in unserer Gruppe niemand aufgegeben hat.» Natürlich habe es mehrere Krisen gegeben. Doch mit gegenseitiger Unterstützung, Musik bei den Aufstiegen, guter Verpflegung und gezieltem Tapen hätte die Gruppe die mehr als 500 Kilometer ohne grössere Probleme zurückgelegt.
Beherzter Einsatz
Die Schülerinnen und Schüler brauchten aber nicht nur während der Tour, sondern bereits im Vorfeld viel Einsatz. Ende März verbot das Bildungs- und Kulturdepartement (BKD) des Kantons Luzern vorsorglich alle mehrtätigen Schulveranstaltungen bis Ende Jahr. Mit einem Video wandte sich die Gruppe darauf an den Departementsvorsteher Marcel Schwerzmann.
«Ich bin stolz darauf, dass in unserer Gruppe niemand aufgegeben hat.»
Lars Brun
Rückendeckung und Unterstützung erhielten die Schülerinnen und Schüler von einer Petition, die mehr als 2500 Personen unterzeichneten. Es war aber erst das Postulat von Mitte-Politikerin Priska Häfliger, welches das BKD zum Rückzieher bewegte und die Tour damit ermöglichte.