Das erste Gravelbike mit Massenträgheitsdämpfer

An der Eurobike zeigte der Schweizer Entwickler Rolf Singenberger seinen neusten Wurf. Das Gravelbike «RS Gravel» verfügt über einen Massenträgheitsdämpfer in der Carbongabel: Eine Technik aus der Luft- und Raumfahrt.

Laurens van Rooijen, Autor

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 30.06.2025

Mit Stationen bei Cilo, als Entwicklungsleiter bei BMC und Eddy Merckx sowie als Mitgründer der Marke Logo kann Rolf Singenberger eine lange Karriere in der Velobranche vorweisen.

Mit seiner eigenen Firma RS Development LLC ist Singenberger seit mehr als 10 Jahren im Mandatsverhältnis als Berater und Entwickler tätig – und bleibt dabei noch so gerne im Hintergrund.

An der internationalen Fahrradmesse Eurobike, die derzeit in Frankfurt stattfindet, zeigt Singenberger im ersten Stock der Halle 11 erstmals den Erlkönig eines Gravelbikes. Der Rahmen des «RS Gravel» ist aus 3-D-gedruckten Titanmuffen und eigens gewickelten Carbonrohren von der Firma MEB Carbon in Deutschland gefertigt.

Im Rahmen steckt viel Innovation

Diese Fertigungsmethode erspart teure Werkzeuge, was angesichts kleiner Stückzahlen wichtig ist, und erlaubt ausser einer exakten Kontrolle des Fahrkomforts auch Geometrien nach Wunsch.

In die Ausfallenden des Rahmens hat Singenberger LED-Rücklichter integriert, die via sauber im Rahmeninnern verlegten Kabeln von einem Nabendynamo gespeist werden.

Auffällig ist der Rennrad-Lenker mit der eingebauten Aero-Erweiterung, die sauber integrierte Aufnahmen für Computer, Scheinwerfer und weiteres Zubehör sowie eine USB-C-Ladebuchse aufweist.

Tuned Mass Damper: Massenträgheitsdämpfer im Gravelbike

Der Clou des «RS Gravel» steckt in der Carbongabel, die wie der Rahmen Platz für bis zu 55 mm breite Reifen bietet: Massenträgheitsdämpfer sind im Downhill-Rennsport schwer angesagt, weil sie Vibrationen spürbar reduzieren.

Singenberger verbaut nun als erster einen solchen Dämpfer, der nur 200 g bis 250 g Mehrgewicht nach sich zieht, in einem Gravelbike. «Der Erlkönig an der Messe ist für mich eine Machbarkeitsstudie. Anfragen von Marken, die mein Design in die Serie umsetzen oder Teile der Technik verwenden wollen, sind willkommen», erklärt Rolf Singenberger im Gespräch mit Velojournal.

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