Campagnolo schaltet ohne Kabel

Campagnolo hat eine neue Schaltung für Rennvelos entwickelt. Bei der Topgruppe «Super Record Wireless» werden die Signale drahtlos an Umwerfer und Schaltwerk übermittelt. Die Technik hat aber ihren Preis.

Laurens van Rooijen, Autor

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 03.06.2023

Elektronische Schaltungen und die fortgeschrittene Integration von Bremsleitungen und Schaltkabeln sind im Rennvelo-Segment seit einigen Jahren dominierende Trends.

Daher macht es nur Sinn, dass Campagnolo die neue Rennvelo-Topgruppe «Super Record Wireless» konsequent auf diese Trends ausrichtet. Bei der neuen «Super Record Wireless» wird nicht nur ohne Kraftaufwand und blitzschnell elektronisch geschaltet, sondern neu eben auch ohne Kabel und per Funksignal.

Auch sonst ziehen die Italiener alle Register, die im obersten Preissegment erwartet werden dürfen. In den Handel gelangt die neue Top-Gruppe ab etwa Mitte Juli.

Tiefes Gewicht für stramme Waden

Die «Ultra Torque»-Tretlagerwelle ist für ein tiefes Gewicht aus Titan gefertigt, während die Kurbelarme aus UD-Carbon in den Längen 165 mm, 170 mm, 172.5 mm und 175 mm erhältlich sind.

Die «Heldenkurbel» ist nicht mehr, denn bei den Kettenblättern bietet Campagnolo nur die Kombinationen 50/34, 48/32 und 45/29 an.

Kombiniert werden diese mit Kassetten, die auf die neuen «N3W»-Freilaufkörper passen und deren zwölf Gänge 10 bis wahlweise 25, 27 oder 29 Zähne aufweisen.

Das ergibt zwar kleine Gänge, aber nicht ganz so kleine, wie sie Sram und Shimano bieten können.

Campagnolo «Super Record Wireless»

Umwerfer wie Schaltwerk weisen je einen eigenen Akku auf. Die Stromspeicher sind mit magnetischen Ladeanschlüssen ausgestattet und sollen sich binnen 60 Minuten komplett und binnen 45 Minuten zu 90 Prozent aufladen lassen.

Die Reichweite eines Akkus gibt Campagnolo dabei mit 750 km an, eingebaute LEDs geben Aufschluss über den Ladestatus.

Natürlich hat Campagnolo auch die Ergonomie der «Ergopower»-Armaturen weiter optimiert – vom Querschnitt des Hebelkörpers über dessen Textur bis zur Form der Brems- und Schaltgriffe.

Teure Schaltung von Campagnolo

Auch bei der Bremsanlage haben die Campagnolo-Ingenieure nochmals Raum für Verbesserungen gefunden: Eine zusätzliche Kühlrippe und das Temperaturregelungssystem helfen, eine Überhitzung zu vermeiden. Zudem wurde auf eine tadellose Dosierbarkeit bei einem progressiven Bremsgefühl und hoher Zuverlässigkeit geachtet.

Campagnolos Nähe zum Rennsport zeigt sich beim patentierten Profil der Bremsscheiben: Dieses soll Schnittverletzungen bei Stürzen vermeiden.

Günstig wird all die Technik nicht. Der empfohlene Verkaufspreis der Campagnolo «Super Record Wireless»-Gruppe liegt bei rund 5350 Franken.

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