Zürich ist für Velofahrende gefährlich

Die Velounfälle in Zürich sind erneut angestiegen. 2018 verunfallten in der grössten Schweizer Stadt doppelt so viele Menschen auf dem Fahrrad wie vor sieben Jahren. Die Stadt zeigt sich besorgt.

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14.03.2019

Der Veloverkehr in Zürich ist seit 2010 kontinuierlich gestiegen. Laut der Stadt hat sich der Anteil des Velo- und E-Bike-Verkehrs am Gesamtverkehr zwischen 2010 und 2015 verdoppelt. Diese Zunahme ist erfreulich. Sie hat aber ihre Schattenseite.

Doppelt so viele Velounfälle wie 2011

Im Jahr 2018 wurden in der Stadt Zürich 541 Velounfälle registriert. Drei Rad fahrende Personen verloren im Strassenverkehr ihr Leben. Der Anstieg der Velounfälle zeigt sich im Fünfjahresschnitt deutlich. Und im Vergleich zu 2011 verletzten sich im vergangenen Jahr sogar mehr als doppelt so viele Radfahrende.

Die Stadt Zürich spricht im Bezug auf die Velounfälle von «einem ungelösten Problem». Es sei in erster Linie auf stetig zunehmende Veloverkehrsmengen zurückzuführen. Weitere Gründe für die hohen Unfallzahlen ortet die Stadt in der ungenügenden Veloinfrastruktur sowie im «Fehlverhalten und mangelnder Fahrzeugbeherrschung seitens der Velofahrenden und anderer Verkehrsteilnehmenden».

Den Unfällen entgegenwirken

Bei der Stadt Zürich will man der Unfallentwicklung nicht tatenlos zusehen. Laut Heiko Ciceri von der Dienstabteilung Verkehr werden die identifizierten «Velounfallherde» genau untersucht und so gut es geht saniert.

Daneben setzt die Stadt auch auf Sensibilisierungsmassnahmen. Virtual-Reality-Filme zeigen beispielsweise heikle Verkehrssituation. Sie wurden mit Erfolg mit Schülerinnen und Schülern im Rahmen der Verkehrsinstruktion getestet und sind im Internet verfügbar. Zudem wird es am Urban Bike Festival in Zürich dieses Jahr einen Safety Parcours geben. Besucherinnen und Besucher erfahren dort einiges zum Thema Sicherheit und können lernen, brenzlige Situationen zu vermeiden.

 

Foto: Fabian Baumann