Velokuriermeisterschaft in Zürich

Velokurierinnen sind nicht nur von Berufswegen flink auf dem Fahrrad unterwegs. Auch in ihrer Freizeit treten viele von ihnen gerne in die Pedale – und messen sich mit Berufskollegen. Zum Beispiel an der Schweizer Velokuriermeisterschaft.

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23.08.2019

Die Velokurierinnen und -kuriere sind von den Strassen der Schweizer Städte nicht wegzudenken. In ihren grossen Taschen und Rucksäcken transportieren sie allerlei Wichtiges und Dringendes; vom vergessenen Handy über Akten bis zur Blutprobe, die auf dem schnellsten Weg ins Labor muss.

Der Beruf des Velokuriers beschränkt sich aber nicht auf das Ausliefern von Waren. In den vergangen dreissig Jahren ist eine weltweite Szene entstanden. Die Kurierinnen sind untereinander gut vernetzt. Man kennt und trifft sich regelmässig. An Welt-, Europa- und lokalen Meisterschaften kommt die Gemeinschaft zusammen.

In der Schweiz demnächst für die SuiCMC, die Swiss Cycle Messenger Championships, die im September in Zürich stattfinden.

Lange Tradition

In der Schweiz finden bereits seit 1993 regelmässig Velokuriermeisterschaften statt. Die nächsten Wettkämpfe gehen vom 20. bis 22. September in Zürich über die Bühne. Das lokale Organisationskomitee hat sich einiges einfallen lassen.

Die Offene Rennbahn Oerlikon ist am Samstag, 21. September Austragungsort verschiedener Rennen: Die Sprinterinnen messen sich im Kampf gegen die Zeit auf der 333,3-Meter-Runde des Bahnovals. Wer lieber hoch stapelt als sprintet, versucht sich im Harassen-Rennen. Hier geht es darum, einen Getränkekisten-Turm rasch von A nach B zu bringen. Und in den Disziplinen «Foot Down» und «Trackstand» gilt es, möglichst lange im Sattel zu bleiben und keinen Fuss auf den Boden zu stellen.

TrackstandBeim Trackstand ist Balance gefragt. 

Mainrace als Königsdisziplin

Das Hauptrennen, genannt Mainrace, wird am Sonntag auf dem Birchareal in Oerlikon stattfinden. Der Wettkampf findet nicht auf offener Strasse, sondern auf einem extra ausgesteckten Parcours statt. Zum einen wegen der Unfallgefahr. Zum anderen, um gleiche Verhältnisse für alle zu schaffen. Denn zu den Meisterschaften reisen Kuriere aus dem ganzen Land an. Zudem sind auch Personen aus Deutschland und Österreich angemeldet.

Checkpoint an einem Velokurier-Rennen.An den Checkpoints – hier während der Velokurier-Weltmeisterschaft 2016 in Paris – werden die Manifeste kontrolliert.

Verschiedene Posten (Checkpoints) müssen während des Rennens angefahren und Aufträge ausgeliefert werden. Dazu erhält jede Starterin und jeder Starter eine Karte sowie ein Manifest, auf welchem die Postenreihenfolge notiert ist. Am Ende werden die Kuriermeisterin und der Kuriermeister des Jahres 2019 auserkoren.

Mitmachen erwünscht

Wer nun denkt, dass die Rennen nur was für Insider und hart gesottene Velokurierinnen sind, der irrt. Zuschauerinnen sind ausdrücklich erwünscht und willkommen. Und auch Mitmachen ist möglich. Für ältere Semester und Personen, die nicht – oder nicht mehr – als Velokurier arbeiten, haben die Organisatoren extra das «Old Dogs Race» geschaffen.

Wer nicht nur zuschauen aber auch nicht selbst Rennen fahren will, ist als Helfer willkommen. Man sei über jede Unterstützung dankbar. Und sei es auch nur für ein oder zwei Stunden, heisst es beim OK. Interessierte können sich über die Webseite der SuiCMC für einen Hilfseinsatz anmelden.

 

Fotos: Fabian Baumann / ZVG