Grosse Fragen

Was versteht man unter Drehmoment? Wie weit komme ich mit einer Akkuladung? Was kostet mich das Aufladen eines Elektrovelos an der Steckdose?

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Marius Graber
25.04.2018

Motoren

Der Mittelmotor …
… befindet sich in der Mitte des Velos und ist die beliebteste Variante, da er von der Fahrradschaltung profitiert und daher immer immer im optimalen Drehzahlenbereich arbeitet. Der Mittelmotor bewährt sich besonders gut bei langen Aufstiegen und grossen Lasten.

Der Hinterradmotor …
… schafft Spitzenleistungen, sodass man sehr spritzig und ruhig fährt. Nachteile hat er bei tiefen Geschwindigkeiten: Dann ist er nicht mehr effizient und entwickelt viel Wärme.

Nennleistung
Die Antriebsmotoren bei Elektrovelos weisen (je nach Zulassungsklasse) eine Nennleistung von 250 bis 1000 Watt auf. Die Motoren können aber über eine gewisse Zeitdauer Spitzenleistungen abgeben, die deutlich über der angegebenen Nennleistung liegen. Die gängigen 250-Watt-Mittelmotoren haben Spitzenleistungen um die 400 Watt.

Drehmoment
Viele Hersteller geben das maximale Drehmoment ihres Motors an. Das effektive Drehmoment, also die Drehkraft des hinteren Rads, hängt jedoch nicht nur vom Motor (und den Oberschenkeln des Fahrers, der Fahrerin), sondern auch von der Übersetzung ab. Deshalb – und weil es keine Norm für das Messen des Drehmoments gibt – sind Herstellerangaben mit Vorsicht zu geniessen.
 

Schaltung, Bremsen, Licht & Glocke

Schaltung
Beim E-Bike reichen in der Regel weniger Gänge aus als beim normalen Velo. Dank des Motors werden die ganz kleinen Gänge nicht gebraucht.
 
Entfaltung
Für eine gute Übersetzung sind nicht die Anzahl Gänge entscheidend, sondern wie leicht der kleinste und wie schnell der grösste Gang ist. Die Entfaltung beschreibt, wie weit das Velo bei einer Kurbelumdrehung in den verschiedenen Gängen fährt. Ein guter Wert für einen Berggang beträgt um die 2,2 Meter, beim Schnellgang 8 Meter oder mehr.

Der Schaltbereich
Er beschreibt den Unterschied zwischen dem kleinsten und dem schnellsten Gang in Prozent. Wer das Velo für Touren oder grosse Lasten braucht, achtet auf einen grossen Schaltbereich, idealerweise über
400 Prozent.

Bremsen
Aufgrund der höheren Reisegeschwindigkeiten und weil mit dem E-Bike in der Regel mehr Steigungen gefahren werden, werden die Bremsen stärker beansprucht. Je stärker der Motor, desto stärkere Bremsen sollten montiert sein.

Licht
Helles Licht ist beim Elektrovelo besonders wichtig. Es gibt unterdessen bereits Scheinwerfer mit zuschaltbarem Fernlicht.

Glocke und Hupe
Anstelle einer Glocke sind bei den schnellen E-Bikes neu auch Hupen zugelassen.
 

Akkus

Wattstunden
Die Wattstunden (Wh) geben an, wie viel Energie im Akku gespeichert wird. Je mehr Wattstunden, desto länger und weiter kann mit einem Elektrovelo gefahren werden. Die Wattstunden sagen aber nichts über die Unterstützungsstärke des Motors aus.

Reichweite
Die Reichweite sagt aus, wie weit mit einer Akkuladung gefahren werden kann. Eine fundierte Aussage zu machen, ist schwierig, da sie nicht nur vom Akku und vom Motor abhängt, sondern auch von der gewählten Unterstützungsstufe, dem Fahrergewicht, der Tretkraft, dem Luftdruck in den Reifen, Steigungen, Wind und Temperatur.

Leistungsverlust
Akkus verlieren über die Zeit an Leistungsfähigkeit. Bei der aktuellen Zelltechnologie muss mit einer Leistungseinbusse von etwa 10?Prozent pro Jahr gerechnet werden. Die kalendarische Alterung hat den grössten Einfluss auf den Leistungsverlust des Akkus. Weitere Faktoren sind: Nutzungsintensität, Ladezyklen, korrekte Lagerung und extreme Temperatureinwirkungen.

Energiekosten
Die Energiekosten, um einen durchschnittlichen Akku (500 Wh) zu laden, belaufen sich auf rund 20 Rappen. Dieselben Energiekosten fallen auch bei einer kurzen warmen Dusche an.