Weniger Schwerverletzte auf Schweizer Strassen

Im ersten Halbjahr 2023 wurden in der Schweiz weniger Menschen bei Verkehrsunfällen schwer verletzt als in der Vorjahresperiode. Bei den Velofahrenden ist der Rückgang deutlich. Bei den E-Bike-Fahrenden ist es anders.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 15.09.2023

Das Bundesamt für Strassen Astra veröffentlicht regelmässig Daten zum Unfallgeschehen im Strassenverkehr. Gemäss aktueller Statistik für das erste Halbjahr 2023 starben bislang 100 Menschen bei Verkehrsunfällen. 1818 Personen zogen sich schwere Verletzungen zu. Damit wurden weniger Menschen getötet oder schwer verletzt als in der Vergleichsperiode des Vorjahres.

Weniger Velounfälle

In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden 348 Personen bei Velounfällen in der Schweiz schwer verletzt – ein deutlicher Rückgang von mehr als zehn Prozent gegenüber der Vorjahresperiode.

«Rund die Hälfte der Schwerverunfallten verunglückte in Schleuder- oder Selbstunfällen. Bei rund zwei Drittel der Unfälle waren die schwerverunfallten Fahrradlenkenden die Hauptverursacher des Unfalls», heisst es beim Astra.

Unrühmliche Ausnahme

Sorgenkinder, was die Unfälle betrifft, bleiben die Fahrerinnen und Fahrer von Elektrovelos. Anders als beim Velo verzeichnet die Statistik für das erste Halbjahr 2023 keinen Rückgang bei den E-Bike-Unfällen. Die Zahl der schwer verletzten Personen hat im Vergleich zum Vorjahrzugenommen.

Laut Astra verunfallten 51 Personen mit einem schnellen E-Bike schwer (zwei Getötete, 49 Schwerverletzte), mit einem langsamen E-Bike 211 Personen (8 Getötete, 203 Schwerverletzte).

Die Unfallentwicklung auf Schweizer Strassen im Zeitvergleich. (Grafik: Velojournal)

Alkohol auf dem E-Bike

Schleuder- und Selbstunfälle dominieren auch auf dem E-Bike. Sieben von zehn Elektrovelounfällen sind gemäss Astra von der Lenkerin oder dem Lenker selbst verursacht.

Als Hauptgrund für die Unfälle nennt das Bundesamt für Strassen Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Fehlverhalten der E-Bike-Lenkenden und Einwirkung von Alkohol.

Während sich aber aufgrund von Unaufmerksamkeit, Ablenkung oder eigenem Fehlverhalten weniger Menschen schwer verletzten als im Vorjahr, kam es im ersten Halbjahr 2023 zu mehr Unfällen unter Alkoholeinfluss.

Die Halbjahresstatistik der Strassenverkehrsunfälle basiert auf dem Informationssystem Strassenverkehrsunfälle des Astra. In diesem werden alle von der Polizei gemeldeten Unfälle auf öffentlichen Strassen oder Plätzen erfasst, in die mindestens ein Motorfahrzeug, ein Fahrrad oder ein fahrzeugähnliches Gerät verwickelt ist. Die Ergebnisse der Halbjahresstatistik sind provisorisch. Die definitiven Zahlen werden im Frühjahr 2024 publiziert.

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