Publibike bleibt in Zürich

Das Zürcher Veloverleihsystem «Züri Velo» soll weitergeführt und ausgebaut werden. Den Zuschlag hat erneut das Unternehmen Publibike erhalten. Dieser Entscheid könnte auch den Kunden zugutekommen.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 19.10.2023

Der Stadtrat möchte «Züri Velo» weiterführen und das Grundnetz ausbauen. Dafür beantragt er beim Gemeinderat einen einmaligen Kostenbeitrag von 6,3 Millionen Franken. Für die jährlich wiederkehrenden Kosten ist eine knappe Million für den laufenden Betrieb budgetiert.

Veloverleih läuft weiter

Der Zuschlag für den Betrieb ging erneut an Publibike. Durch die Verlängerung des mit Publibike bereits bestehenden Vertrags kann eine nahtlose Weiterführung des Veloverleihsystems gewährleistet werden. Das gibt den Nutzerinnen und Nutzern des Verleihsystems auch Sicherheit bezüglich der Verlängerung der Abonnements.

 

Angebot wird ausgebaut

Das Grundnetz von «Züri Velo» soll auf dem Stadtgebiet von 150 auf 250 Standorte erweitert werden. Neu soll die Veloflotte 2500 Velos und E-Bikes umfassen. Mit diesem Schritt werden zukünftig auch die Aussenquartiere ans Veloverleihsystem angeschlossen.

Neben den vier Nachbargemeinden Dübendorf, Kloten, Opfikon und Wallisellen, die bereits am Teil des Verleihsystems sind, konnten auch Regensdorf, Dietikon und Urdorf für «Züri Velo» begeistert werden. Damit stehen «Züri Velo»-Nutzenden in der Agglomeration 50 weitere Velostationen zur Verfügung. Circa 60 Prozent der Verleihvelo-Flotte wird aus E-Bikes bestehen, um ein rasches Vorankommen zwischen den Gemeinden zu ermöglichen.

Kein lukratives Geschäft in der Vergangenheit

Publibike wurde im Jahr 2011 ins Leben gerufen. Damals gründete Postauto das  Sharing-Angebot gemeinsam mit den SBB und Rent a Bike.

Laut einem Bericht der eidgenössischen Finanzkontrolle aus dem Jahr 2019 konnte das Verleihsystem aber nie schwarze Zahlen schreiben. Im Zeitraum von 2012 bis 2018 erzielte Postauto mit Publibike insgesamt einen Verlust von 11 Millionen Franken.

Jetzt sollen Gelder fliessen

In den Städten Bern und Zürich betreibt Publibike die Bikesharing-Netze auf eigenes Risiko. Beide Städte stellen lediglich kostenlosen Platz für die Velostationen zur Verfügung und beteiligen sich finanziell nicht an dem Angebot. Publibike muss die Investitionen über die Vermietung der Velos, Abogebühren und – zur Hauptsache – durch Sponsoring und Partnerschaften decken.

Mit dem Antrag des Stadtrats soll sich das nun ändern.

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