Ganz egal ob es um Velos, E-Bikes oder E-Trottinetts geht: Viele Sharing-Anbieter setzen auf eine rasche Expansion ihrer Flotten, um mit diesem Wachstum Investoren anzuziehen.
Das Kalkül dahinter ist einfach. Wer am schnellsten wächst, hat eine volle Kriegskasse und kann Mitbewerber aus dem Markt drängen. Leider verträgt sich dieses Kalkül aber kaum mit einer nachhaltigen Strategie.
Als Folge landen Fahrzeuge aus Sharingflotten immer wieder bei Schrotthändlern, obwohl sie noch voll funktionsfähig sind. Das ist so in der Vergangenheit bereits mit den Fahrzeugen verschiedener Anbieter in China passiert. Und das passiert in diesen Tagen in den USA. Der Hintergrund ist, dass der Fahrdienstevermittler Uber seine Sharing-Tochter Jump an den Mitbewerber Lime veräussert hatte. Während die Sharingflotte von Jump aus E-Bikes und E-Tretrollern bestand, ist Lime nur in Sachen Tretroller aktiv. Zeitgleich mit dem Verkauf der Marke Jump investierte Uber auch 170 Millionen US-Dollar in Lime. [[YoutubeVideo? &file=`qos1uZ_xKUc`]] In Folge des Besitzerwechsels hat Lime nun entschieden, den Fuhrpark von Jump zu verschrotten – zehntausende funktionierender E-Bikes und E-Tretroller, zum Teil noch unbenutzt oder weniger als ein Jahr in Betrieb. Dieses Vorgehen begründet Lime mit Problemen bei der Wartung und Haftungsrisiken. Kritiker werfen Lime unnötigen Ressourcenverschleiss vor und verweisen drauf, dass die E-Bikes auch für wohltätige Zwecke hätten gespendet werden können, um Minderbemittelten die Deckung ihrer Mobilitätsbedürfnisse zu ermöglichen. {{twitter-jump-schrott}} Fotos: ZVG Nicht nur E-Bikes, sondern auch E-Tretroller von Jump lässt Lime in diesen Tagen in den Vereinigten Staaten in grossen Stückzahlen verschrotten.
Velos als Sperrgut
Velos als Sperrgut: Ein unschöner Aspekt der Investorenjagd in der Sharing-Ökonomie.