Tramgleise sind für Personen auf dem Velo eine Unfallgefahr. In Schweizer Städten wie Basel oder Zürich ist das Hängenbleiben in Tramschienen einer der häufigsten Sturzgründe für Radfahrende.
Eine besondere Gefahr geht von sogenannten Kaphaltestellen aus. Bei solchen ist das Trottoir erhöht, um Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Eltern mit Kinderwagen das Einsteigen zu erleichtern.
Velofahrerinnen und -fahrer können an der höheren Haltestellenkante jedoch mit den Pedalen hängen bleiben oder mit dem Rad in die Schienen geraten – beides führt meist zum Sturz.
Basel will Tramgleise velofreundlich machen
Ein im November 2021 gestarteter Versuch in Basel soll darum zeigen, ob Tramgleise velofreundlich gemacht werden können. Zu diesem Zweck wurden die Schienen bei der Haltestelle Bruderholzstrasse mit einem speziellen Gummiprofil gefüllt.
Dieses verhindert, dass Veloräder zwischen die Schienen geraten. Die Trams können das Gleis aber normal befahren.
Versuch in Basel fördert Probleme zu Tage
Der Basler Pilotbetrieb hat bislang gezeigt, dass die velofreundlichen Tramgleise viel Unterhalt benötigen. Aufgrund der grossen Belastung durch die überfahrenden Strassenbahnen nutze sich das Gummiprofil insbesondere beim Bremsen und Anfahren im Bereich der Haltestelle sehr schnell ab, heisst es beim kantonalen Basler Bau- und Verkehrsdepartment. Teilweise hätten sich Risse im Gummiprofil gebildet. Im Frühjahr und im Sommer musste es darum jeweils ersetzt werden.
Testbetrieb muss pausieren
Weil durch die Risse auch Wasser ins Gummiprofil in den Gleisen eindringen kann, muss der Testbetrieb nun pausieren. Das Baudepartement und die Basler Verkehrsbetriebe befürchten, dass es bei Minusgraden zu einer Eisbildung kommen könnte.
Dies könnte die Trams zum Entgleisen bringen. «Aus diesem Grund wird das velofreundliche Gleis voraussichtlich ab Mitte Dezember bis im kommenden Frühling pausieren», so das Bau- und Verkehrsdepartement.