Tipps für eine Velotour mit Kindern

Velotouren mit Kindern sind immer ein besonderes Erlebnis für die Kleinen. Damit das Abenteuer glückt, müssen Eltern allerdings ein paar Punkte beachten.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 21.07.2020

Damit der Spass während der Tour nicht auf der Strecke bleibt, hat Velojournal ein paar Tipps und Tricks zusammengestellt, die man auf Velotouren mit Kindern beachten sollte.

1. Regeln bestimmen

Vor der Tour ist es wichtig, mit dem Kind zusammen gewisse Regeln zu definieren, wie zum Beispiel:

Alle radeln hintereinander und tendenziell rechts – aber nicht zu nahe an am Strassenrand geparkten Autos. Beim Ruf «Stopp» bremsen sofort alle. Lastwagen oder Busse werden weder links überholt noch wird rechts an ihnen vorbei gefahren. (Ausser man befindet sich auf einem baulich abgetrennten Veloweg). Vorängig sollte auch besprochen werden, wie schwierige Wegpassagen gemeistert werden. Ob Kinder oder ein Elternteil an der Spitze fahren, ist abhängig vom Alter und der Übung der Sprösslinge. Fährt ein Kind voraus, muss es bereits Selbstbewusstsein im Strassenverkehr und Verkehrskompetenz mitbringen. Allerdings hat man den Nachwuchs so auch besser im Blick und kann schneller reagieren.

Führt die Fahrt durch eine Grossstadt, sollte auch besprochen werden, dass Tramgeleise wenn möglich im rechten Winkel überquert werden sollen.

Die wichtigsten Verkehrsregeln und Signale sollten ebenfalls vorab nochmals repetiert werden.

2. Eine einfache Route wählen

Kinder können sich gemäss der Erfahrung von Pro Velo erst ab etwa zehn bis zwölf Jahren selbstständig richtig auf den Verkehr konzentrieren und sich auf viel befahrenen Strassen zurechtfinden. Auch verlangt die Konzentration auf das Velofahren an sich, den Verkehr und die Strecke den Kindern einiges an Energie ab. Deshalb sollte eine Route gewählt werden, die weitgehend auf Velowegen verläuft. An schwierigen Kreuzungen oder unübersichtlichen Stellen sollte man absteigen und das Velo zusammen mit den Kindern schieben.

Eine gute Übersicht von Pro Velo zum Thema Kinder und Velo gibt es hier.

3. Steigungen und Gefälle vermeiden

Die zu bewältigenden Höhenmeter spielen eine wichtige Rolle. Für Ausflüge mit Kindern sollte ein flaches Terrain mit wenig Steigung und Gefälle gewählt werden. Schalten und den richtigen Gang wählen, kann für Kinder schnell eine Herausforderung sein. Ebenso ist das Bremsen auf langen Abfahrten für kleine Kinderhände streng und ermüdend. Flache und schöne Strecken finden sich oft entlang von Gewässern.

Mit Anhänger und Lastenrad kann die Fahrt auch weitergehen, während die Kinder ein wenig ausruhen.

4. Angemessene Strecke

Die länge der Route sollte sich an der Ausdauer und der Erfahrung des Nachwuchses orientieren. Am besten unternimmt man schon vorab regelmässig kleinere Ausflüge, damit das Kind sich an die neue Fortbewegung gewöhnen kann. Für längere Strecken kann natürlich auch ein Veloanhänger oder eine Tandemkupplung mitgeführt werden, aber auch hier muss beachtet werden, dass langes Sitzen ermüdend sein kann. Einstiegstouren liegen zwischen 10 und 15 Kilometern. Für geübtere Kinder ab zehn Jahren liegt in ebenem Gelände auch eine Tour bis zu 30 Kilometern drin.

5. Pausen einplanen

Regelmässige Pausen sind wichtig. Wenn möglich vorab einen Stopp bei einem Spielplatz oder einer schönen Picknickstelle einplanen. Auch ein Sprung in den See oder den Fluss kann für eine Erfrischung sorgen, bevor es weiter geht. Wenn am Ende der Tour ein spezielles Highlight liegt, kann das die Motivation des Kindes massgeblich verbessern.

6. Gepäck am Velo befestigen

Ein Rucksack kann sich für Kinder schnell anfühlen, als wäre er mit Steinen gefüllt. Wenn möglich, sollten deshalb die Erwachsenen den Grossteil des Gepäcks transportieren. Bei älteren Kindern kann ein kleineres Bagagestück auf dem Gepäckträger befestigt werden. Wenn regelmässig Touren gefahren werden, sind Velotaschen, die an den Gepäckträger oder das Vorderrad geklemmt werden können, ebenfalls eine gute Wahl. Eine schöne Zusammenstellung gibt es hier.

7. Flexibel bleiben und Abkürzungen kennen

Die Tagesform von Kindern kann stark variieren. Was an einem Tag problemlos geht, klappt am nächsten nicht im Ansatz. Deshalb ist es sinnvoll, sich die Möglichkeit offen zu lassen, die geplante Strecke abzukürzen oder gegebenenfalls auf den ÖV umzusteigen. Letzteres ist auch eine gute Option, um wieder nach Hause zu kommen. Als Veloticket kann ein Halbtax-Ticket für kurze Strecken gelöst werden. Für längere Zugfahrten gibt es die Velotageskarte für vierzehn Franken. Mehr dazu hier.

Fotos: Fabian Baumann

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