Laurens van Rooijen,
Autor
(lvr@cyclinfo.ch)
News,
20.08.2024
Der Velo- und Sportartikelhersteller Scott Sports wird fortan von zwei CEOs gelenkt. Damit findet der öffentlich ausgetragene Streit zwischen dem langjährigen CEO Beat Zaugg und dem Mehrheitseigentümer ein Ende.
Laurens van Rooijen,
Autor
(lvr@cyclinfo.ch)
News,
20.08.2024
Die Talfahrt der auf Motorräder, Velos und E-Bikes spezialisierten Holding-Gesellschaft Pierer Mobility war noch atemberaubender als der Aufstieg. Durch Zukäufe war das österreichische Unternehmen rasch gewachsen. Selbst im Jahr 2023, als viele Fahrradhersteller bereits hohe Verluste verzeichneten, präsentierte Pierer noch beachtliche Geschäftszahlen.
Inzwischen ist aber klar: Die Motorrad- wie die Fahrradsparte von Pierer Mobility stecken in grossen Schwierigkeiten, eine tief greifende Restrukturierung ist unumgänglich. Raymon Bicycles hatte sich schon per Ende 2023 aus dem Konzern gelöst, und zuletzt liess dieser Wissen, sich in der Fahrradsparte Pierer New Mobility künftig ganz auf die E-Bike-Marken Husqvarna E-Bikes und Gas Gas konzentrieren zu wollen.
Von der Syntace GmbH und ihren beiden auf Leichtbau spezialisierten Marken Syntace und Liteville, die sich seit September 2022 zu 70 Prozent im Besitz der Pierer Industrie AG befanden, war dabei keine Rede.
Das zusammen mit Canyon entwickelte KIS-Lenkerstabilisierungssystem ist ein Beispiel dafür wie Syntace Innovationskraft und technisches Know-how in neue Produkte einfliessen lässt. (Foto: ZVG)
Ende 2023 wurde angekündigt, dass Syntace vermehrt zu einem Zulieferer für die Marken von Pierer New Mobility werden sollte. Zudem war ein markanter Ausbau der Laufrad-Produktion geplant. Angesichts der schwerwiegenden Probleme von Pierer New Mobility sind diese Pläne nun Makulatur – auch wenn die Geschäftsführung von Synatce betont, wie wichtig die strukturelle und strategische Unterstützung durch die Pierer-Gruppe in den vergangenen beiden Jahren gewesen sei.
Im Zuge einer strategischen Neuausrichtung richtet Syntace den Blick nach vorne und sucht nun nach neuen Partnern in der Veloindustrie, um auch künftig unter den beiden Marken Syntace und Liteville Innovationen umzusetzen und auf den Markt zu bringen.
Syntace-Gründer Jo Klieber blickt trotz schwierigen Zeiten zuversichtlich voraus. (Foto: ZVG)
Syntace-Gründer Jo Klieber räumt ein, dass eine Redimensionierung denkbar ist, zeigt sich aber dennoch zuversichtlich: «Syntace und Liteville stehen für technische Innovation und kompromisslose Qualität, Dauertestsiege und branchenführende Entwicklungen von Testmaschinen und Prüfverfahren sprechen eine eindeutige Sprache. Diese Entwicklungsarbeit wird jetzt mit voller Überzeugung fortgesetzt – sei es in neuer, kleiner Konstellation oder mit einem starken Partner an der Seite. Das Ziel bleibt, ambitionierten Bikerinnen und Bikern weiterhin herausragende Bikes und Komponenten zu bieten».
Nach einigen Wirren, die seit vergangenem Karfreitag für viel Gesprächsstoff gesorgt haben, scheint Scott Sports den Weg in ruhigere Gewässer gefunden zu haben. Auf die Eskalation des schwelenden Konflikts zwischen dem langjährigen CEO Beat Zaugg und dem koreanischen Mehrheitseigentümer Youngone Corporation folgte Anfang Mai die Meldung, dass eine bekannte Headhunting-Agentur mit der Suche nach einem neuen CEO beauftragt worden war.
Nun scheinen sich die Wogen geglättet zu haben, denn als neue Co-CEOs stellt Scott Sports den Südkoreaner Juwon Kim und den Schweizer Pascal Ducrot vor.
Teilen sich ab sofort die Führung des Tagesgeschäfts bei Scott Sports: Die Co-CEOs Juwon Kim (links) und Pascal Ducrot. (Fotos: ZVG)
Damit ist ein goldener Kompromiss gelungen, denn Juwon Kim war seitens der Youngone Corporation ohnehin als Nachfolger von Beat Zaugg vorgesehen, während Pascal Ducrot als langjähriges Mitglied des Top-Managements des Unternehmens für Kontinuität in der Ära nach Beat Zaugg steht.
Prompt betont Scott Sports in der Pressemitteilung, dass das für über 80 Prozent des Konzernumsatzes verantwortliche Bike-Segment auch künftig eine zentrale Rolle in der Strategie des Konzerns spielen soll. Und dass darum die Investitionen in diesem Bereich gar noch erhöht werden sollen, um weiterhin punkto Innovation, Technologie und Design ganz vorne mit spielen zu können.

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