Laurens van Rooijen,
Autor
(lvr@cyclinfo.ch)
News,
17.03.2025
In der Schweizer Velobranche sind die Boomjahre vorbei. 2024 wurden nochmals mehr als 13 Prozent weniger Fahrräder und E-Bikes verkauft als im Vorjahr. Doch nicht alle Segmente waren vom Rückgang betroffen.
Laurens van Rooijen,
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(lvr@cyclinfo.ch)
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17.03.2025
Die Zukunftsaussichten sind nach wie vor gut für die Velobranche. Doch 2024 musste der Fahrradhandel nochmals einen Rückgang des Geschäfts verkraften. (Foto: Fabian Baumann)
Die Zeiten des ungebremsten Wachstums sind im Fahrradhandel vorbei. Gemäss der jährlichen Erhebung des Schweizer Lieferantenverbandes Velosuisse wurden 2024 in der Schweiz insgesamt 341'142 Velo und E-Bikes an den Fahrradhandel geliefert. Das sind nochmals 13,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor, als die Abnahme bereits rund 20 Prozent betragen hatte.
Im Jahr 2020 waren noch 501'828 Zweiräder ausgeliefert worden. Mit 189'370 Stück nahm die Lieferung von Velos ohne Hilfsantrieb gegenüber dem Vorjahr um rund 15 Prozent ab. Dennoch sind diese noch immer für einen Marktanteil von 55,5 Prozent verantwortlich.
Etwas weniger stark war der Rückgang mit 12 Prozent bei den E-Bikes. Die 151'772 Einheiten entsprechen 44,5 Prozent des Gesamtmarktes. Insgesamt wächst der Bestand konventioneller Velos in der Schweiz damit auf rund 5,2 Millionen und derjenige der E-Bikes auf 1,4 Millionen.
Wenn die Lager der Fachhändler noch immer voll sind, wird auch weniger neue Ware angeliefert. Das sorgt in der Statistik von Velosuisse für das Jahr 2024 nochmals für eine Abnahme.
Bei den konventionellen Velos büssten sportliche Modelle wie Freizeit- und Stadtvelos mit kompletter Ausrüstung für den Alltag mit rund 15 Prozent gleich viel ein. Weniger einheitlich ist das Bild bei den E-Bikes. Wo 2023 noch sogenannte Speedpedelecs (Tretunterstützung bis 45 km/h) mit einem dynamischen Wachstum aufwarten konnten, gaben die Lieferungen im vergangenen Jahr um satte 21 Prozent nach.
«Wenn Grossverteiler Geschäftsbereiche abstossen und ganze Fahrradladenketten ausverkaufen oder sogar liquidieren, bekommt die gesamte Branche den Preiszerfall zu spüren.»
Robert Weishaupt, 2rad Schweiz
Bei sportlichen E-Bikes betrug der Rückgang 10 Prozent und bei Alltagsmodellen 13 Prozent. Dafür hat sich die Nachfrage nach E-Gravelbikes laut Velosuisse fast vervierfacht – aber da geht es nur um bescheidene 1000 Stück. Auch E-Rennvelos mit einem Plus von 27 Prozent und E-Cargobikes mit einem Plus von 23,7 Prozent rollten gegen den Negativtrend an. Zudem konnten die Einnahmen aus der Werkstatt leicht gesteigert werden.
Die Rabattschlacht der letzten Jahre macht den Schweizer Velohändlern zu schaffen. (Foto: Laurens van Rooijen)
Als Präsident von 2Rad Schweiz und Besitzer eines Fahrradfachgeschäfts in Zofingen stellt Robert Weishaupt für das vergangene Jahr einen grossen Druck auf die Margen fest: «Wenn Grossverteiler Geschäftsbereiche abstossen und ganze Fahrradladenketten ausverkaufen oder sogar liquidieren, bekommt die gesamte Branche den Preiszerfall zu spüren».
Dennoch blickt Weishaupt positiv in die Zukunft: «In vielen Kantonen gehen mehr Menschen mit dem Velo zur Arbeit. Dieser Trend wird künftig noch zunehmen. Das spüren wir im Geschäft schon jetzt». Damit das Velo sein volles Potenzial entfalten kann, mahnt Velosuisse einen raschen Ausbau der Veloinfrastruktur an und verweist auf Deutschland, wo Leasingmodelle unter Einbezug der Arbeitgeber ein Erfolgsmodell seien, um die Umsätze stabil zu halten.
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