Die Veloinfrastruktur in der Schweiz muss besser werden. Keine Frage. Weniger klar ist, wer die Kosten dafür tragen soll. Just wird – wieder einmal – die Forderung nach mehr finanzieller Beteiligung der Velofahrenden laut. «Der Bund lässt eine Velosteuer prüfen», heisst es bei Watson und der Blick fragt: «Kommt jetzt die Velosteuer?».
Anlass ist eine Studie, die das Bundesamt für Strassen Astra in Auftrag gegeben hat. Diese soll Modelle «für eine verursachergerechtere Finanzierung von Veloinfrastrukturen» aufzeigen. Neu ist die Forderung nach Abgaben oder Steuern für die Velofahrerinnen und Velofahrer nicht. Der Lastwagenlobbyist Benjamin Giezendanner hat bereits vor zwei Jahren mit einer Motion mehr «Kostenbeteiligung im Veloverkehr» gefordert.
«Wenn ich also bald eine so erstklassige Veloinfrastruktur wie die Schweizer Autobahnen bekomme, kaufe ich dafür gerne jedes Jahr eine Vignette für 40, ach was, für 80 Franken!»
Als Velo fahrender Schweizer Bürger freue ich mich auf mehr finanzielle Abgaben. Ich bezahle mit meinen ordentlichen Steuern ja erst für rund dreiviertel (72 Prozent Gemeindestrassen) des Schweizer Strassennetzes mit. Dass ich davon nichts habe, weil es keine wirkliche Veloinfrastruktur gibt, höchstens hie und da mal etwas gelbe (oder rote oder grüne) Farbe auf dem Asphalt hat; geschenkt!
Wenn ich also bald eine so erstklassige Veloinfrastruktur wie die Schweizer Autobahnen bekomme, kaufe ich dafür gerne jedes Jahr eine Vignette für 40, ach was, für 80 Franken! Ich kann es kaum erwarten, auf einer speziell für Velos und E-Bikes reservierten Strecke zu fahren, auf Strassen mit richtigem Winterdienst und auf Routen, auf denen ich zügig vorankomme, ohne Schlaglöchern oder Tramschienen ausweichen zu müssen.