Seit April 2021 wird den Velofahrenden auf der Brandstrasse in Uster mehr Platz eingeräumt. Bei dem Versuch sollte überprüft werden, ob Velofahrende dank der neuen Markierungen weniger auf das Trottoir ausweichen.
Nach knapp 10 Monaten zieht die Stadt nun Bilanz aus dem Testversuch. Die Ergebnisse zeigen, dass die neuen Markierungen funktionieren. Bauvorstand Stefan Feldmann sagt: «Insgesamt hat die Markierung der Radstreifen in der Brandstrasse während des Versuchs eine sehr positive Veränderung zugunsten der Velofahrenden bewirkt.» Der Anteil der Velos auf dem Trottoir habe sich mehr als halbiert, da sich diese jetzt auf der Strasse sicherer fühlen würden als vorher.
Uster will weitere Strassen mit Markierungen ausstatten
Die Velofahrenden kommen allerdings mit der neuen Strassenaufteilung besser zurecht als Autofahrende, die eher kritisch eingestellt sind. Feldmann präzisiert gegenüber züriost.ch, dass 62 Prozent der Autofahrenden verunsichert waren, weil sie nicht wussten, ob sie den Radstreifen befahren dürfen oder nicht.
Laut einer Umfrage, welche die Stadt Uster im Herbst durchgeführt hat, sprachen sich 84 Prozent der Velofahrenden dafür aus, das Konzept auf der Brandstrasse beizubehalten. 72 Prozent der Befragten wünschten sich, dass es auf ähnliche Strassen der Stadt ausgeweitet würde.
Diese Wünsche finden Gehör. Nach Absprache mit der Stadt- und Kantonspolizei will Uster die Radstreifen an der Brandstrasse beibehalten und weitere Strassenabschnitte nach dem neuen Konzept gestalten. Dafür kämen Abschnitte der Bank- und der Gschwaderstrasse, die Industrie- und die Haberweidstrasse infrage. Ob sich diese Strassen tatsächlich eignen, soll nun mit der Kantonspolizei im Detail geklärt werden.