Der Schweizer Strassenverkehr ist im internationalen Vergleich recht sicher. Dennoch ereignen sich jedes Jahr viele Unfälle.
Im Jahr 2022 sind insgesamt 241 Menschen ums Leben gekommen, gut 4000 Personen wurden bei Unfällen schwer verletzt. «Jeden Tag verletzen sich somit im Schnitt 11 Personen schwer oder werden getötet», schreibt die Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU im aktuellen Sicherheitsbarometer 2023.
Motorfahrzeugverkehr fordert die meisten Todesopfer
Am meisten Todesopfer sind bei Auto- und Motorradunfällen zu beklagen. Und dies, obwohl bei diesen zwei Verkehrsmitteln die Anzahl Getöteter in der vergangenen Dekade um jährlich 3% - 5% Prozent abgenommen hat.
Sorgenkind Velo- und E-Bike-Fahrende
Anders die Situation beim Veloverkehr. Während die Unfallzahlen beim Velo seit Jahre auf hohem Niveau stagnieren, resultiert der anhaltende E-Bike-Boom auf Schweizer Strassen in einem konstanten Anstieg der Elektrovelo-Unfälle.
«Der Velo-, E-Bike- und der Fussverkehr bleiben eine zentrale Herausforderung für die Verkehrssicherheit in der Schweiz», konstatiert die BfU.
Gefahr innerorts
Laut Beratungsstelle für Unfallverhütung ereignen sich schwere Unfälle häufig innerorts. In gut der Hälfte der Fälle sind Fussgängerinnen oder Velofahrer betroffen. Viele Todesfälle sowie schwere Verletzungen lassen sich laut BfU mit einer einfachen Massnahme verhindern: Tempo 30 innerorts.
Tempo 30 rettet Leben
«Durch eine konsequentere Einführung von Tempo 30 liessen sich mindestens ein Drittel der schweren Innerortsunfälle auf Tempo-50-Strecken verhindern», schreibt die BfU.
Sie fordert einen Paradigmenwechsel bei der Verkehrsplanung. Der Fokus dürfe nicht ausschliesslich auf Quartierstrassen liegen. Gerade auch in städtischen Gebieten und auf Hauptverkehrsachsen gelte es, die Geschwindigkeit zu reduzieren.