Taipei Cycle Show: Verhaltene Stimmung in Taiwan

Die Taipei Cycle Show ist ein Barometer der Velobranche. Die Internationale Fachmesse war 2025 wenig besucht. Mögliche Zölle schüren Verunsicherung, die Branche kämpft weiterhin mit Problemen. Wir waren vor Ort.

Laurens van Rooijen, Autor

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 02.04.2025

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Während Endverbraucher-Messen wie die Cyclingworld in Düsseldorf am vergangenen Wochenende reges Interesse meldeten, tat sich die Taipei Cycle Show in ihrem 37. Jahr schwer. Die Anzahl der Fachbesucher dürfte in etwa auf dem Niveau des Vorjahres gelegen haben. Und da hatte die Zahl deutlich unter den Werten von 2023 und 2019 als den ersten Messe nach und der letzten vor der Pandemie gelegen.

Immerhin hellte sich die Stimmung unter den ausstellenden Firmen etwas auf: Für Lichtblicke sorgten die rege Nachfrage nach hochwertigen Rennvelos und Gravelbikes sowie nach Ersatzteilen. Dafür bereiten die hohen Lagerbestände den Anbietern von Kompletträdern nach wie vor Sorgen. Das Überangebot drückt auch auf die Auftragslage und damit auf die gesamte Lieferkette in Fernost. 

China zeigt deutliche Präsenz

Auf Seiten der Aussteller hatten die Aussenhandelskommission Taiwans (TAITRA) und die Fahrradvereinigung Taiwans (TBA) als Organisatoren zum Auftakt der Messe noch ein leichtes Plus vermeldet: 980 Aussteller aus 35 Ländern markierten in Taipeh Präsenz. Dabei fiel der prominentere Auftritt Chinas auf: Der mit der Auftragsfertigung von Carbon-Rahmen und -Gabeln gross gewordene Hersteller XDS zeigte seine Premium-Marke X-Lab, die seit diesem Jahr in den Rennen der UCI-Worldtour mit von der Partie ist.

Und die Komponentenanbieter L-Twoo und Wheeltop geizten nicht mit neuen Produkten. Auch die Themen Nachhaltigkeit und digitale Servicepakete waren in den Hallen des Nangang Exhibition Centers prominent vertreten. Und ein Grundtenor lautete, dass die Industrie stärker zusammenarbeiten muss, um in schwierigen Zeiten zu bestehen.

Verunsicherung ist schlecht fürs Geschäft

Einzelne Aussteller berichteten zwar von leicht anziehenden Bestellungen. Aber neue Zölle könnten diese zaghafte Erholung im Keim ersticken. Denn nichts ist für eine Branche schädlicher als Verunsicherung in Bezug auf die Rahmenbedingungen. Ein für die Taipei Cycle Show neues Element waren hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen, bei denen Themen wie die Mobilität und die Verbesserung der Veloinfrastruktur nicht zu kurz kamen.

Auch beim «Bike Vision»-Format, wo elf Start-ups aus aller Welt ihre Ideen vor Fachmedien und Investoren präsentieren konnten, war das Thema Mobilität stark vertreten. So wurde das niederländische Start-up Tiler für seine kabellose Ladelösung für E-Bikes prämiert, die über einen speziellen Seitenständer und eine im Boden eingelassene Platte funktioniert.

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