Steigende Kosten und Klimawandel motivieren zum E-Bike-Kauf

Shimano gibt regelmässig Studien zu E-Bikes in Auftrag. Laut aktuellem Report sind steigende Lebenshaltungskosten und der Klimawandel Treiber der Elektrovelo-Nutzung. Die Corona-Pandemie hat an Einfluss verloren.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 25.11.2022

E-Bikes sind seit Jahren eines der gefragtesten Velosegmente, nicht nur in der Schweiz. So überrascht es nicht, dass die Fahrradbranche stark auf Elektrovelos fokussiert – und genau wissen möchte, wie sich der Markt und das Konsumverhalten entwickeln.

Nachdem vor Kurzem Bosch einen Bericht zum Thema vorgelegt hat, zieht nun Shimano nach.

Der japanische Komponentenhersteller lässt mit der «State of Nation»-Studie jährlich Fakten zu Nutzungsverhalten, Kaufinteressen sowie zum Stand des E-Bikes als Verkehrsmittel erheben. Soeben ist der vierte Bericht erschienen.

Im Auftrag von Shimano hat das britische Marktforschungsunternehmen Yougov mehr als 15'000 erwachsene Personen in 12 europäischen Ländern, darunter auch die Schweiz, befragt.

Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten

Die Resultate zeigen, dass die Motivation für den Velo- oder E-Bike-Kauf von gesellschaftlichen Entwicklungen beeinflusst ist. In der letzten Befragung war die Corona-Pandemie ein massgebender Faktor für die E-Bike-Nutzung.

Gaben damals 39 % der befragten Personen an, sich vor einer Covid-Infektion im ÖV zu fürchten und stattdessen ein Elektrovelo zu benützen, waren es dieses Jahr nur noch 18 %. Aktuell nennen hingegen 47 % der befragten Europäerinnen und Europäer die steigenden Lebenshaltungskosten als Motivationsgrund, sich ein Elektrovelo anzuschaffen bzw. um E-Bike zu fahren.

Umweltbewusste Personen fahren E-Bike

Neben den steigenden Kosten für Miete, Benzin, Strom und Gas spielt gemäss Shimano-Studie auch der Umweltschutz eine zunehmend wichtige Rolle.

Ein Drittel der Befragten nannte die Reduktion des persönlichen Fussabdrucks als Motivationsgrund, in die Elektrovelopedale zu treten.

Dieser Anteil ist in Ländern, in denen die Folgen des Klimawandels wie Hitze und Dürre deutlich zu spüren sind, noch höher. So ist jede zweite Italienerin und 46 % der Spanier der Ansicht, mit dem E-Bike-Fahren den ökologischen Fussabdruck zu reduzieren.

Veloinfrastruktur in der Schweiz verbessert sich nicht

Eine gute und sichere Veloinfrastruktur hat grossen Einfluss auf die Fahrrad- und E-Bike-Nutzung. Obwohl viele Länder in den Ausbau der Radwegnetze investieren, sehen viele Personen keine Verbesserungen in ihrem Land.

45 % der befragten Europäerinnen sind der Meinung, dass sich die Veloinfrastruktur in den letzten 12 Monaten nicht verbessert hat. In der Schweiz teilen vier von zehn Befragten diese Ansicht.  

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