Vergangene Woche häuften sich in Bern Berichte über Publibike-Leihvelos, die wild abgestellt statt in die dafür vorgesehenen Ausleihstationen retourniert worden waren (Velojournal berichtete). Offenbar liessen sich die Schlösser Velos kinderleicht knacken, um die Ausleihgebühr zu umgehen.
Publibike betont, dass dieses Vorgehen strafbar ist und eine Anzeige nach sich zieht – und dass 99 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer das Angebot von «Velo Bern» korrekt nutzten. Dennoch spitzte sich die Situation am Wochenende zu: Mehrere Hundert Leihvelos wurden laut Medienberichten widerrechtlich entsperrt. Prompt gingen an verschiedenen Abstellstationen in der Folge die Leihvelos aus.
Bei der Eröffnung der ersten «Velo Bern»-Stationen waren Stadtpräsidentin Ursula Wyss und Publibike-Geschäftsführer Bruno Rohner bester Laune.
Schlösser werden ausgetauscht
Um dieses Problem zu beheben, zieht Publibike nun alle Leihvelos in Bern ein, um sie sicherheitstechnisch nachzurüsten und die mechanische Schwachstelle zu beheben. Dafür hat die Postauto-Tochter zusammen mit Antrimon, dem Schweizer Hersteller der Schlösser, eine technische Lösung gefunden. Die nachgerüsteten Velos sollen sukzessive in Betrieb genommen werden. Spätestens in zwei Wochen will man wieder ein zufriedenstellendes Angebot zur Verfügung stellen, schreibt Publibike in einer Medienmitteilung. Mitte September soll die Umrüstung abgeschlossen sein. Abonnentinnen und Abonnenten des Service sollen durch einen Gratismonat entschädigt werden.
Am 23. August gab Publibike zudem bekannt, dass auch in Zürich alle Fahrräder eingezogen und nachgerüstet werden. Die Räder sollen in weiteren Schritten auch in den anderen Netzen zum Umbau in die Werkstatt geholt werden.
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Update: 23.08.18
Fotos: ZVG