Beim ADFC-Fahrradklima-Test bewerten Velofahrerinnen und Velofahrer ihren Wohnort. 2022 feiert das vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club ins Leben gerufene Stimmungsbarometer das zehnjährige Jubiläum. Und dies gleich mit einem Rekord. «Rund 245’000 Menschen – so viele wie noch nie zuvor – stimmten bei der Umfrage zur Zufriedenheit von Radfahrerinnen und Radfahrern ab», freut sich der ADFC in einer Medienmitteilung.
Die besten Velostädte
Die Radfahrerinnen und Radfahrer bewerten die Velofreundlichkeit der deutschen Städte mit Noten von 1 (gut) bis 6 (schlecht). Dieses Jahr wurden insgesamt 1114 Städte beurteilt.
Der ADFC betont, dass die Bewertung nicht repräsentativ für die Bevölkerung ist. «Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung jedoch hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.»
Um fundierte Aussagen über die bewerteten Orte machen zu können, müssen je nach Stadtgrösse mindestens 50, 75 oder 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen.
Diese Städte wurden beim ADFC-Fahrradklima-Test 2022 am besten beurteilt:
Städte mit mehr als 500’000 Einwohnern
- Bremen (Note 3,6)
- Frankfurt am Main (3,6)
- Hannover (3,6)
Städte mit mehr als 200’000 Einwohnern
- Münster (Note 3,0)
- Karlsruhe (3,1)
- Freiburg im Breisgau (3,1)
Städte mit mehr 100’000 Einwohnern
- Erlangen (Note 3,2)
- Göttingen (3,5)
- Darmstadt (3,6)
Städte mit mehr als 50’000 Einwohnern
- Nordhorn (Note 2,8)
- Bocholt (3,1)
- Tübingen (3,1)
Mehr und breitere Velowege, mehr Sicherheit
Trotz vieler Verbesserungen in den letzten Jahren: Die deutschen Radlerinnen und Radler bewerten die Velofreundlichkeit mit einer Note von 3,96 als «noch unbefriedigend».
Ähnlich wie in der Schweiz beurteilen acht von zehn Personen die Velowege als zu schmal. 72 Prozent sind der Ansicht, dass zu wenig gegen Falschparker auf Radwegen unternommen wird. Und 70 Prozent der am Fahrradklima-Test teilnehmenden Personen fühlen sich beim Velofahren nicht sicher.
«Leider ist für eine attraktive Radinfrastruktur in Deutschland noch viel zu tun», konstatiert ADCF-Bundesvorsitzende Rebecca Peters. Und ergänzt: «Einige Grossstädte haben investiert und konnten sich verbessern. Auf dem Land hingegen tut sich nicht viel, obwohl es auch hier grosses Potenzial und viele Möglichkeiten zur Förderung des Radverkehrs gibt.»