Der Bike-Boom ist ungebrochen. Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer steigen aufs Mountainbike, um die Natur auf zwei Rädern zu geniessen. Entsprechend kommt es regelmässig zu Konflikten zwischen Bikern und Wanderern, die sich die gleichen Wege teilen. Die Wanderer fühlen sich gestört durch Biker, die an ihnen vorbei rasen und blockieren ihrerseits die Wege und lassen Personen auf dem Mountainbike nicht mehr passieren.
Die Bikedestination Lenzerheide kam darum unter Zugzwang. Der Büdner Ferienort hat diesen Sommer neue Massnahmen getroffen, um das Nebeneinander von Personen zu Fuss und auf dem Sattel zu verbessern. Einerseits ist die Region Teil der «Fairtrail»-Kampagne des Kantons Graubünden, die für gegenseitige Rücksichtnahem der verschiedenen Gruppen sensibilisiert. Andererseits wurden mit der Neugründung des «Bike Kingdoms» 1,8 Millionen Franken in die Entflechtung von Bike- und Wanderwegen investiert. Deshalb wurde das «Königreich» – von ehemals Rothorn und Piz Scalottas – auf sechs Regionen erweitert, in denen sich die Biker verteilen können. Die vielen neuen, separaten Biketrails verfehlen laut der Region ihre Wirkung nicht. Erste Auswertungen der Bike-Kingdom-App zeigen, dass sich bereits achtzig Prozent aller Moutainbikefahrenden auf den neuen Trails bewegen und nicht auf den klassischen Wanderwegen. Die App trägt ebenfalls zur Entflechtung bei. Sie weist auf weniger befahrene Trails ausserhalb der Hotspots hin und die Datenauswertung wird für die Planung weiterer Massnahmen verwendet.
Im Kanton Graubünden ist das Mountainbiken jedoch nach wie vor auf jedem Weg erlaubt, sofern nicht anders gekennzeichnet ist.
Bild: ZVG