Berner Autobahnprojekt stösst auf Widerstand

Der Ausbau des Autobahnanschlusses Bern-Wankdorf stösst auf Widerstand. Sowohl Pro Velo als auch der Berner Gemeinderat haben Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 06.06.2025

Pro Velo Bern hat beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde gegen den Ausbau des Autobahnanschlusses Bern-Wankdorf eingereicht. Die Velolobby fordert «eine substanzielle Überarbeitung des Projekts, um die negativen Auswirkungen auf den Veloverkehr zu vermeiden».

Trotz des Neins der Schweizer Stimmbevölkerung zum Autobahnausbau hat das Projekt grünes Licht erhalten. Anfang Mai bewilligte das eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) «Bugaw» (Bern Umgestaltung Gebiet Anschluss Wankdorf). Mit diesem Projekt verfolgt das Bundesamt für Strassen Astra einen Ausbau des Autobahnanschlusses. Laut Astra ist die Umgestaltung notwendig, um den Verkehrsknoten für die Zukunft zu rüsten.

Autobahnausbau kontra Veloweggesetz

In der Beschwerde macht Pro Velo geltend, dass die sogenannte Umgestaltung einseitig den motorisierten Individualverkehr priorisierr und damit im Widerspruch zum Schweizer Veloweggesetz steht. Ausserdem habe das Votum des Stimmvolks im November 2024 gezeigt, dass insbesondere die Bernerinnen und Berner weniger und nicht noch mehr Verkehr wollen.

Die Velolobby verlangt darum die Aussetzung der Plangenehmigung sowie eine neue Projektierung. «Die jetzige Planung bringt keine substanziellen Verbesserungen für Velofahrende und steht im Widerspruch zu den verkehrspolitischen Zielen auf allen Ebenen», sagt Präsident Michael Sutter.

Beschwerde des Berner Gemeinderats

Mit ihrer Meinung steht die Velolobby nicht allein auf weiter Flur. Auch der Berner Gemeinderat hat Anfang Juni Beschwerde gegen den Uwek-Entscheid eingereicht. «Ich bin mir bewusst, in welcher Phase das Projekt ist», sagt Verkehrsdirektor Matthias Aebischer. «Es geht nicht um Fundamentalopposition, sondern darum, für die betroffene Bevölkerung das Optimum herauszuholen.»

Die Stadtberner Exekutive hält in einer Medienmitteilung fest, dass sie nicht grundsätzlich gegen das Autobahnprojekt ist. Ziel der Stadtregierung sei jedoch, dass der Umbau des Anschlusses Wankdorf nicht zu Mehrverkehr führe.

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