Wird die Erste auch die Zweite?

2019 gewann die Schweizerin Nathalie Schneitter die erste E-Mountainbike-Weltmeisterschaft. Dieses Jahr wurde sie kurz vor der WM durch eine verordnete Corona-Quarantäne ausgebremst. Ob sie es rechtzeitig zur Titelverteidigung an die Startlinie schafft, ist offen.

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01.10.2020

2019 fand im kanadischen Mont-Sainte-Anne die UCI Mountainbike-Weltmeisterschaft statt. Zum Rennauftakt gab es ein Novum: Zum ersten Mal in der Geschichte des Radsports wurde eine offizielle E-Mountainbike-WM veranstaltet. Die Schweizerin Nathalie Schneitter zeigte sich im Rennen der Frauen in Topform. Sie meisterte die technischen Passagen mit Bravour und erreichte nach einer Stunde, 11 Minuten und 38 Sekunden das Ziel.

Dieses Jahr gehen die Weltmeisterschaften in der zweiten Oktober-Woche im österreichischen Leogang über die Bühne. Zum Auftakt am 7. Oktober finden der Teamrelay sowie die E-Mountainbike-Rennen der Damen und Herren statt.

Als amtierende Weltmeisterin wäre Nathalie Schneitter für das Rennen gesetzt. Nun könnte das Corona-Virus ihr aber einen Strich durch die Rechnung machen. Wegen eines Kontaktes mit einer positiv auf Covid-19 getesteten Person musste die 34-jährige Solothurnerin für zehn Tage in Quarantäne. Just zur Zeit, in der die WM-Vorbereitung eigentlich auf Hochtouren laufen müsste.

Schneitter zeigt sich gefasst: «Natürlich bin ich enttäuscht. Eine zehntägige Quarantäne ist eine denkbar schlechte WM-Vorbereitung. Ich versuche aber, positiv zu bleiben, und hoffe weiterhin darauf, dass ich es noch rechtzeitig an die Startlinie der WM schaffen werde.»

Nathalie Schneitters Quarantäne endet am 5. Oktober. Um an der diesjährigen Weltmeisterschaft akkreditiert zu werden, muss sie einen negativen Coronatest vorweisen, der weniger als 72 Stunden alt ist. Die E-Mountainbike-Weltmeisterin hofft, es mit einem negativen Test in Tasche noch rechtzeitig nach Leogang zu schaffen.

Dass Schneitter trotz schlechten Vorzeichen ein perfektes Rennen bestreiten kann, bewies sie im vergangenen Jahr. 2019 brach sie sich drei Monate vor der WM den linken Fuss. Die momentane Situation sei zwar emotional um einiges schwieriger, sagt die Sportlerin. Aber dank der Möglichkeit, Trainingseinheiten auch auf dem Hometrainer zu absolvieren, könne sie sich zumindest etwas ablenken.

Gut möglich also, dass die erste E-Mountainbike-Weltmeisterin auch die Zweite werden wird.