Wo 2020 am meisten Velo gefahren wurde

Die Covid-19-Pandemie hat im vergangenen Jahr viele Menschen aufs Velo gebracht. Die Auswertung der Zählstellen auf dem Veloland-Schweiz-Netz zeigt nun, wo 2020 besonders viel in die Pedale getreten wurde.

Laurens van Rooijen, Autor

Laurens van Rooijen, Autor (lvr@cyclinfo.ch)
News, 13.09.2021

Die Covid-19-Pandemie hatte bekanntlich grosse Auswirkungen auf das Mobilitätsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Der Shutdown in Detailhandel, Gastronomie, Sport und Kultur sowie die Homeoffice-Pflicht reduzierten die Mobilität insgesamt stark. Gleichzeitig nahm das Bedürfnis nach Aktivitäten an der frischen Luft spürbar zu. Ferien wurden vermehrt im Inland verbracht – oft im Sattel eines Velos.

Dank dem nun vorliegenden Zählstellenbericht von Schweiz Mobil können diese Eindrücke mit Messungen dargestellt und quantifiziert werden. Gegenüber dem Vorjahr ist insgesamt eine Zunahme des Veloverkehrs um knapp zehn Prozent feststellbar.

Trend setzt sich fort

Im städtischen Raum hat der Veloverkehr gegenüber dem Vorjahr um rund 4 Prozent zugenommen. Dies entspricht einer Fortsetzung des Wachstums der letzten fünf Jahre. In Anbetracht der insgesamt eingeschränkten Mobilität während des Lockdowns bedeutet dies eine deutliche Verlagerung hin zum Veloverkehr.

Im ländlichen Raum hat der Veloverkehr um rund 32 Prozent zugenommen. Dies ist ein aussergewöhnlich starkes Wachstum, denn das Verkehrsaufkommen verändert sich normalerweise nur langsam. Offensichtlich sind 2020 viele Leute in der Freizeit Fahrrad gefahren, die das bisher nicht oder nur selten getan haben.

Spitzenreiter Wettsteinbrücke

Im Jahr 2020 wurden an 69 von der Stiftung Schweiz Mobil betriebenen Zählstellen insgesamt 21 Millionen Fahrräder erfasst. Diese verteilen sich sehr ungleichmässig auf die Zählstellen: Am meisten Velos wurden bei der im Zentrum von Basel liegenden Zählstelle Wettsteinbrücke gezählt. Im Berichtsjahr 2020 waren es knapp 2,6 Millionen Velos.

Im städtischen Raum trägt der Alltagsverkehr an Wochentagen wesentlich zu den hohen Frequenzen bei. Im ländlichen Raum, wo der Freizeitverkehr an Wochenende und Feiertagen dominiert, sind die Frequenzen wesentlich tiefer. Bei einem Grossteil der dortigen Zählanlagen wurden 2020 weniger als 200'000 Rafahrende pro Stelle gezählt.

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