Wenn die Schutzpatronin für mehr Veloförderung demonstriert

Passend zum weltweiten «car free day» hat am 22. September in Zürich eine grosse Velodemo stattgefunden. Unter dem Motto «ride for your rights» demonstrierten 5000 Personen und stellten klare Forderungen.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 23.09.2021

An der diesjährigen Velodemo wurde kräftig in die Pedale getreten. Laut den Veranstaltern nahmen rund 5000 Menschen teil. Viele davon beteiligten sich bereits am Nachmittag an verschiedenen Sternfahrten zum Helvetiaplatz in Zürich, wo sich die Teilnehmenden um 18 Uhr trafen. Eine halbe Stunde später setzte sich der bunte Veloumzug in Bewegung.

Demonstriert wurde erneut für eine bessere Veloinfrastruktur und dafür, dass die zu Gunsten des Velos angenommenen Initiativen angemessen und zeitnah umgesetzt werden. Der Stadtrat vertrödle die Veloförderung, kritisieren die Organisatoren der Velodemo. So gebe es ein Jahr nachdem die Velorouten-Initiative mit mehr als 70 Prozent Ja-Stimmen deutlich angenommen wurde noch immer keinen einzigen sicher und durchgängig befahrbaren Veloweg durch das Stadtzentrum. Die Konsequenz der fehlenden Infrastruktur: Jährlich würden vier Velofahrende getötet und über 100 auf Zürcher Strassen schwer verletzt.

Die Demonstrantinnen und Veloliebhaber erinnerten den Stadtrat daran, dass demokratisch gefällte Entscheide, welche in der Stadt Zürich in den letzten Jahren und Jahrzehnten bereits mehrfach zugunsten einer Verkehrswende ausfielen, respektiert werden müssten.

«Zürich hat die Schutzpatronin der Radfahrenden leider noch dringend nötig.»

Velocatwalk

Zum Abschluss des Anlasses wurde am Velocatwalk das schönste Velo gekürt. Gewonnen hat ein Velogefährt, welches nicht nur äusserst kreativ daherkam, sondern auch durch seine politische Aussage überzeugte.

Gewonnen hat ein Velogefährt, das nicht nur äusserst kreativ daherkam, sondern auch durch seine politische Aussage überzeugte. Das Velo barg vorne einen Schrein mit der Schutzpatronin der Radfahrenden, der Madonna del Ghisallo. «Zürich hat sie leider noch dringend nötig», sagte der stolze Besitzer des Velos.

 

Organisiert wurde die Demonstration von Velo Mänsche Züri, den Jungen Grünen und Pro Velo Zürich.

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