Velostandards als neue Richtlinie für Zürich

Für ihre «Velostrategie 2030» hat Zürich neue Velostandards ausgearbeitet. Diese wurden im März verabschiedet. Damit hat die Stadt einen wichtigen Schritt in der Veloförderung vollzogen.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 03.04.2024

Die Stadt Zürich hat neue Velostandards erarbeitet. Diese wurden am 22. März 2024 vom Steuerungsausschuss Stadtverkehr 2025 verabschiedet. Die Velostandards sollen als Planungsgrundlage für die Verwaltung und externe Unternehmen dienen.

In den Standards werden Lösungen für den Veloverkehr aufgezeigt, die sich in der Praxis bewährt haben, heisst es dazu bei der Stadt Zürich. Beispielsweise wird die Breite von Velostreifen vorgegeben oder wie Kreuzungen velogerecht geplant werden können.

«Die Veloförderung wird erfolgreich, wenn die Bevölkerung nachvollziehen kann, wie wir planen. Darum sind die Velostandards so wichtig», sagt Stadträtin Simone Brander. Die Standards dienen als grundsätzliche Richtwerte und müssen situationsspezifisch angewendet werden. Ziel der Stadt Zürich sei es, dass die Velofahrenden sicher und einfach auf dem Zweirad durch die Stadt fahren können, fügt die Stadträtin an.

Vieles gut ...

Die «Velomenschen Züri» sprechen der Stadt für die Standards grundsätzlich Lob aus. Sie begrüssen, dass im Gegensatz zu der letzten Fassung aus dem Jahr 2015 nicht mehr auf Co-Existenz, sondern auf Entflechtung gesetzt wird.

In einer Medienmitteilung schreiben die Velomenschen Zürich: «Die Velostandards bilden denn auch die Grundlage für die Umsetzung der vom Volk verlangten Velovorzugsrouten, denn weder auf kantonaler noch eidgenössischer Ebene bestand bisher ein praxistaugliches Umsetzungskonzept für innerstädtische Velo-Hauptverbindungen».

... aber es ginge besser

Die bisherige Umsetzung der Hauptverbindungen, der sogenannten Velovorzugsrouten wird von der Lobbygruppe aber noch immer kritisiert. Die Signalisation mit grüner Farbe sei unzureichend und zu wenig sichtbar bei Nacht, Schnee und Regen. Ausserdem kritisieren die Velomenschen wie auch Pro Velo Zürich, dass die Vorzugsrouten nicht vollständig vom motorisierten Durchgangsverkehr abgetrennt sind. Und das obwohl dies der ausdrückliche Wunsch des Stimmvolks sei.

In der Stellungnahme weist die Organisation darauf hin, dass in der Umsetzung der neuen Velostandards weiterhin ein gewisser Spielraum bestehe. «Die Velomenschen Züri verlangen, dass dieser konsequent im Interesse der Förderung des Veloverkehrs und zugunsten der Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern ausgeschöpft wird – und nicht, wie bisher allzu oft – stets andere Sachzwänge und Ausnahmen geltend gemacht werden.»

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