David Pinzon,
Autor
(pinzon@cyclinfo.ch)
News,
12.05.2025
Zwei Läden, ein Antrieb: Familien und Kinder aufs Velo bringen. Die portraitierten Geschäfte machen das auf unterschiedliche Art und Weise. Der eine Laden ist auf Lastenräder, der andere auf Kindervelos spezialisiert.
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12.05.2025
Holy Cargo hat sich ganz auf Lastenvelos spezialisiert. (Foto: David Pinzon)
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Die Gründer von Holy Cargo wollten unbedingt ein Lastenrad kaufen – online gab es zwar eine beeindruckende Auswahl, doch in Läden vor Ort herrschte gähnende Leere. Da war schnell klar: Es braucht einen Ort, an dem Interessierte Cargobikes in Ruhe ausprobieren können, inklusive ausführlicher Beratung und mehrtägiger Testfahrten. Kurz gesagt: Ein «Autohaus für Cargobikes».
Genau diese Marktlücke füllt Holy Cargo. Vom ersten Pitch unter Freunden beim Abendessen bis zur konkreten Umsetzung war es dann nur noch ein kurzer Weg. Heute bietet der Laden eine breite Palette an Lastenrädern an.
Aktuell kommen viele Privatkunden zu Holy Cargo. Vor allem Familien, die ihre Kinder oder auch Haustiere transportieren wollen, gehören zur Zielgruppe. Doch es gibt immer mehr Tourenfahrer und Kunden, die ein «Compact Cargo» als praktisches Stadtrad nutzen – mit ein bisschen Extra-Stauraum, wenn es drauf ankommt. Gleichzeitig entwickelt sich auch der B2B-Bereich weiter, wobei die städtische Infrastruktur eine entscheidende Rolle spielt. «Je besser sie auf Lastenräder ausgerichtet und sicherer ist, desto stärker profitiert das Gewerbe davon», betonen die Gründer.
Wer in ein Gefährt investiert, das die Familienkasse und die Mobilität einer ganzen Familie umkrempeln kann, möchte sicher sein, dass alles passt. Deshalb steht bei Holy Cargo das persönliche Gespräch im Mittelpunkt. Die meisten kaufen hier zum ersten Mal ein Lastenrad und haben jede Menge Fragen. Viele Kundinnen und Kunden kommen mehrmals, bevor sie sich entscheiden. Das Team kann genau da helfen, denn alle sind begeisterte Lastenrad-Fahrer und kennen die Anfangshürden. Vertrauen und Verständnis spielen hier die Hauptrolle. Wenn es dann in die letzte Runde geht, sind sogar mehrtägige Testfahrten drin. Ausserdem sind die Werkstätten ganz auf Lastenräder eingestellt. Von der Beratung bis zum Kaffee – hier zählt Qualität.
Die enge Zusammenarbeit mit Herstellern ist ein Schlüssel zum Erfolg. Die Gründer haben einen direkten Draht zu ihren Produzenten und tauschen sich regelmässig aus – man kennt sich eben. Passt es mit einer Marke nicht, fliegt sie raus, selbst wenn die Räder eigentlich ganz gut sind. Auf lokaler Ebene ist Holy Cargo ebenfalls gut vernetzt und holt sich gerne Impulse von anderen Händlern sowie internationalen Fachleuten. In manchen Ländern ist der Cargobike-Markt schon weiter, und davon lässt man sich inspirieren.
Mit dem zweiten Standort in Bern zeigt Holy Cargo, dass sie dem Cargobike-Markt einiges zutrauen. Dennoch bleibt das Segment eher nischig – und das finden die Gründer vollkommen in Ordnung. Die Produkte sind technisch längst so weit, dass die Schweizer Topografie kein Hindernis mehr darstellt. Was noch fehlt, sind städtische Konzepte, die Lastenräder konsequenter fördern. Doch solange die Begeisterung für diese Räder weiterwächst, bleibt Holy Cargo dabei, das Ganze mit einer Portion Gelassenheit und reichlich Leidenschaft voranzubringen.
Holy Cargo, Gieshübelstrasse 65, 8045 Zürich
holycargo.ch
Bei Wheely Pop stehen Kinder im Mittelpunkt. Seit 2021 gibts im Zürcher Kreis 5 Velos für alle Altersstufen. «Ich wusste anfangs nicht, ob es die richtige Zeit ist, ein neues Geschäft zu eröffnen», erzählt Gründerin Lidija Markovic. Sie steht in der Werkstatt, die sich im hinteren Teil des Ladens befindet, umgeben von winzigen Laufrad-Rahmen und farbenfrohen Helmen. Die Idee entstand, als sie bemerkte, dass Kinder in vielen Veloläden nur eine Nebenrolle spielen. «Meist sind die Modelle für Kids irgendwo in einer Ecke versteckt. Gleichzeitig steigt aber das Bedürfnis der Eltern, ein qualitativ gutes Velo für ihren Nachwuchs zu kaufen», so Markovic.
Als ehemalige Velokurierin brachte sie sich vieles autodidaktisch bei und lernte später in einem Veloladen im Seefeld. Dort wurde ihr klar, wie selten Kinder wirklich im Fokus stehen. «Mit Wheely Pop wollen wir das ändern», sagt sie und deutet auf die Popcornmaschine neben der Eingangstür. «Ein bisschen Spass gehört einfach dazu. Kinder sollen sich hier wohlfühlen.»
Das Team von Wheely Pop ist mittlerweile auf vier Personen gewachsen. Mitgründerin Christina Duss zuständig für die PR und den Verkauf, der Karaoke-Fan Etkin und Oliver, der gerne BMX-Tipps gibt, sind die Velomechaniker. Markovic selbst übernimmt die Geschäftsführung und ist die Hauptansprechperson für die Werkstatt. Sie betont, dass die Farbe eines Kindervelos zwar eine wichtige Rolle spielt: Aber was ein vierjähriges Kind begeistert, kann einem Teenager schnell peinlich sein. Hinzu kommt, dass Kindervelos besonders stark beansprucht werden – da wird über Bordsteine gesprungen und durch Matsch gefahren. Deshalb sind nicht nur Optik, sondern auch ein verlässlicher Service und robuste Qualität entscheidend. «Leider wird das noch oft von den Eltern unterschätzt», sagt sie.
Neben Verkauf und Reparaturen bietet Wheely Pop spezielle Veloflickkurse für Kinder an. Jeden Mittwochnachmittag lernen sie, wie man einen Platten flickt oder die Kette ölt. Sie dürfen in der Werkstatt mithelfen und Werkzeuge kennenlernen. Zum Abschluss gibt es natürlich Popcorn und ein Diplom.
Auch Occasions-Modelle haben bei Wheely Pop ihren Platz: Wer ein zu kleines Bike in gutem Zustand abgibt, kann es gegen ein grösseres eintauschen. Gerade für Kinder ist das sinnvoll, weil sie oft schneller aus ihren Rädern herauswachsen als den Eltern lieb ist. «Ausserdem liegt uns nachhaltiges Handeln am Herzen», betont Markovic.
Wenn Kinder beim Vorbeigehen ein fröhliches «Hoi» durch die Tür rufen, weiss sie, dass ihr Konzept aufgeht: «Es ist ein gutes Gefühl, wenn sie nicht nur ein passendes Velo finden, sondern auch lernen, wie sie selbst Hand daran anlegen können. Genau deshalb sind wir hier».
Wheely Pop, Josefstrasse 27, 8005 Zürich
wheelypop.ch
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