Julie Nielsen,
Redaktorin
(julie.nielsen@velojournal.ch)
News,
28.11.2024
Sperrpfosten oder Ampelmasten sind wichtig für die Verkehrssicherheit. Doch für Velofahrende können sie rasch zu einem Hindernis werden und schwere Unfälle verursachen. Das zeigt eine Auswertung der Dekra.
Julie Nielsen,
Redaktorin
(julie.nielsen@velojournal.ch)
News,
28.11.2024
Poller sorgen für mehr Sicherheit sorgen und sind gleichzeitig ein Sicherheitsrisiko. (Foto: Wikimedia)
Der Dekra Verkehrssicherheitsreport 2024 untersucht die Rolle von Sperrpfosten, Ampelmasten und Verkehrsschildern im Strassenverkehr. Diese Elemente sind wichtig für die Verkehrssicherheit, können aber zum Hindernis werden, zu Unfällen führen oder Unfallfolgen sogar verschlimmern. Um das Risiko zu visualisieren, hat das deutsche Prüfinstitut Dekra in einem Crashtest ein Lastenrad jeweils gegen einen starren und einen flexiblen Posten fahren lassen. Die Auswirkungen des Aufpralls unterscheiden sich frappant.
Für den Test wurde ein Dreirad mit Ladefläche hinter dem Fahrer verwendet und mit einer Geschwindigkeit von 25 km/h gegen den Posten gefahren. Die Kollision mit dem starren Pfosten führte zu einem starken Aufprall, durch den der Dummy aus dem Sattel gehoben und über den Lenker geschleudert wurde. «In einer realen Fahrsituation hätte der Aufsasse des Lastenrads schwere Verletzungen davongetragen», erklärt der Dekra-Unfallforscher Markus Egelhaaf. Im Gegensatz dazu wurde der flexible Pfosten einfach überfahren, ohne dass es zu einem nennenswerten Zusammenstoss oder Kontrollverlust über das Velo kam. Der überfahrene Pfosten stellte sich anschliessend selbst wieder auf.
Die Verwendung von flexiblen Pollern bietet laut dem Prüfinstitut klare Vorteile, da sie sowohl die Schäden an der Infrastruktur als auch an Fahrzeugen im Falle eines Anpralls minimieren.
Dass das Zusammenstossen mit Pfosten und Elementen, die die Fahrbahn verengen, eine grosse Rolle spielt bei Velounfällen, bestätigen auch ältere Studien aus den Niederlanden. Die Ergebnisse der Untersuchungen des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Verbraucher und Sicherheit zeigen, dass etwa die Hälfte aller Fahrradunfälle teilweise durch einen oder sogar mehrere infrastrukturbezogene Faktoren verursacht werden. Für etwa 12 Prozent dieser Unfälle sind Pfosten und ähnliche Elemente verantwortlich.
Gefährliches Beispiel aus den Niederlanden: Der Poller steht mitten auf dem Radweg. (Foto: Verkehrswender, qimby.net, CC 0 1.0)
Angesichts der steigenden Breite und Geschwindigkeit von Velos und E-Bikes prognostiziert Egelhaaf, dass solche Unfälle zunehmen werden. Während einige Organisationen einen Verzicht auf Poller fordern, betont Egelhaaf, dass es Situationen gibt, in denen Poller Sicherheitsvorteile bieten können.. «Dabei gilt es dann aber sicherzustellen, dass die Poller durch entsprechende Farbgebung und eine passende Mindesthöhe bei allen Licht- und Wetterverhältnissen gut zu sehen sind.»
In Deutschland ist das Einbringen von Verkehrseinrichtungen wie zum Beispiel Schranken, Sperrpfosten, Geländern und sonstiger Absperrgeräte in den Verkehrsraum nur gerechtfertigt, wenn der angestrebte Zweck nicht mit anderen Mitteln erreichbar ist und die Folgen eines Verzichts nachteiliger für die Radverkehrssicherheit sind als das Aufstellen. Sperrpfosten sind unzulässig, wo Verkehrsteilnehmende gefährdet oder der Verkehr erschwert werden kann. In der Schweiz gibt es auf nationaler Ebene keine entsprechenden Vorschriften. Es wird aber zwischen zwei Arten von Pollern unterschieden: solche, die als Gestaltungselement dienen und solche, die aus Sicherheitgründen verwendet werden.
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