Nie wieder nass: Diese Vorteile bietet nur ein Regenoverall

Warum sich für Regenjacke und -hose entscheiden, wenn es den Regenoverall gibt? Der Einteiler bietet Komfort und Schutz bei jedem Wetter – speziell für Personen, die immer mit dem Velo oder E-Bike unterwegs sind.

Marius Graber

Marius Graber, Redaktor (marius.graber@velojournal.ch)
News, 04.02.2025

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Auf dem Velo ist man den Elementen ausgesetzt wie mit kaum einem anderen Verkehrsmittel. So riecht man nicht nur intensiv den Frühling, spürt die Sonne auf den Armen, sondern erlebt auch Nässe, Wind und Kälte unmittelbar. Das ist nicht immer angenehm.

Doch man kann sich ganz gut gegen das Hudelwetter schützen. Seit einiger Zeit gibt es dafür nicht nur Regenjacken, Regenhosen oder Regenponchos, sondern ganze Regenoveralls. Die deutsche Firma Dirtley hat sich auf solche Einteiler spezialisiert und bietet gar ein ganzes Sortiment mit verschiedensten Ausprägungen für Fahrten durch die regnerische Stadt oder das matschige Gelände.

Dazu haben auch einige grosse Velokleiderhersteller wie Platzangst, Endura und Vaude den Trend aufgenommen und bieten Regenoveralls für Radelnde.

Reinschlüpfen – und los gehts

Die Einteiler haben etwas Einfaches an sich: Man steigt ein, schliesst den Frontreissverschluss, zieht sich die Kapuze über und befindet sich in einem Schutzanzug gegen die Unbill des Wetters. Das ist nicht nur einfacher als mit Regenhose und Jacke, es gibt auch keinen Unterbruch, keinen Spalt zwischen den Kleidungsstücken, der organisiert oder dicht gehalten werden muss.

So vermitteln die Regenoveralls mehr als alle anderen Regenbekleidungen das Gefühl von Geschütztsein, man kommt sich im Sturm ein bisschen vor wie in einem Zeltchen oder unter einer Schutzglocke: aussen Regen, Kälte und Wind, innen kuschelige Behaglichkeit.

«Der Rundumschutz hält nicht nur Regen und Wind fern, sondern auch Schmutz und Spritzwasserfontänen vorbeibrausender Autos.»

Der Rundumschutz hält nicht nur Regen und Wind fern, sondern auch Schmutz und Spritzwasserfontänen vorbeibrausender Autos. Von unten nass gespritzt zu werden, ist noch schlimmer als von oben. Ungeschützt bleiben mit den Full-body-Covers jedoch die Schuhe. So empfiehlt sich für Starkregenfahrten die Kombination mit Regengamaschen und – wir wiederholen es gerne an dieser Stelle – lang geschnittenen Schutzblechen mit einem guten Spritzschutzlappen.

Und weil der Overall über alles übergestülpt wird, kann man drunter tragen, was man will: Den schicken Business-Anzug kann man ohne Angst vor Dreckspritzern anbehalten, ebenso die bequeme Hauskleidung, wenn man noch schnell irgendwo zu Besuch geht. Die Fahrt zum Sonntagsbäcker geht auch im Pyjama – mit der Regensuit drüber.

Der gute Regenoverall

Entscheidend bei den Einteilern ist ein guter Schnitt: Arme und Beine müssen genügend lang geschnitten sein, um gut zu schützen, auch in gestreckter Fahrposition noch. Wichtig ist zudem die Möglichkeit, den Overall in der Taille zu regulieren. Um gut ein- und aussteigen zu können, sind die Overalls gross geschnitten. Ohne Verstellmöglichkeiten sieht man darin nicht nur aus wie ein Teletubby, der Anzug flattert sonst bei schneller Fahrt unangenehm und macht Geräusche.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Kapuze gelegt werden. Entweder sollte sie so gross geschnitten sein, dass sie über den Helm passt, oder kompakt genug sein für unter den Helm. Was einem da besser behagt, ist Geschmackssache. Ungünstig sind Kapuzen, die so gross sind, dass sie unter dem Helm stark auftragen, dann aber gleichwohl nicht vollständig darüber passen. Auch hier sind Verstellmöglichkeiten wichtig, damit die Kapuze so angepasst werden kann, dass sie den Seitenblick beim Abbiegen nicht versperrt. So lohnt es sich, den Regenoverall vor dem Kauf anzuprobieren, zumal die üblichen Grössenbezeichnungen, wie sich bei den Test-Overalls zeigte, bei den Einteilern nicht ganz greifen.

«Neben dem Wetterschutz, der durch einen guten Funktionsstoff, dichte Reissverschlüsse und abgeklebte Nähte gewährleistet wird, ist für Radelnde die Atmungsaktivität sehr wichtig – ansonsten verwandelt sich der Overall schnell in eine Dampfkabine.»

Neben dem Wetterschutz, der durch einen guten Funktionsstoff, dichte Reissverschlüsse und abgeklebte Nähte gewährleistet wird, ist für Radelnde die Atmungsaktivität sehr wichtig – ansonsten verwandelt sich der Overall schnell in eine Dampfkabine. Neben einem hochwertigen Gewebe helfen hier vor allem einfach zu bedienende, lange Reissverschlüsse, welche bei starker Betätigung geöffnet werden können. Neben dem Front- und Unterarm-Reiseverschluss erweisen sich hier auch verstellbare Armbündchen und Beinabschlüsse sowie abgedeckte Lüftungsöffnungen im Rücken- und Lendenbereich als praktisch.

Gleiches gilt für Reissverschlüsse, die den Durchgriff zu den darunterliegenden Hosensäcken und Jackentaschen ermöglichen. Meist befindet sich der Hausschlüssel oder das Handy ja genau dort. Für eine gute Sichtbarkeit im Verkehr sorgen reflektierende Stellen sowie eine auffällige, helle Farbe. Weil der Regenschutz oft im Gepäck mitfährt, sind geringes Gewicht, ein kleines Packmass und gute Verpackungsmöglichkeit von Bedeutung.

Es gibt auch Nachteile von Regenoveralls für Biker

Die Regenoveralls bieten manche Vorteile, doch einige Nachteile gegenüber konventioneller Regenbekleidung sind offensichtlich. So ist man mit Regenjacke und Regenhose flexibler und kann bei leichtem Regen oder Wind auch mal nur die Jacke anziehen. Zudem lässt sich eine gute Regenjacke auch noch für weitere Aussenaktivitäten nutzen.

Jacke/Hose ist darum gerade für Veloreisen die beste Lösung. Für kurze Stadtfahrten sind Regenponchos noch immer eine gute Variante. Sie sind ruckzuck übergeworfen, schützen auch gerade noch die Oberschenkel und brauchen wenig Platz im Gepäck.

So sind die Einteiler vor allem für mittlere bis lange Pendlerfahrten ideal. Sie sind schnell an- und ausgezogen, schützen nicht nur vor Nässe und Kälte, sondern auch die Kleidung darunter, und vermitteln ein kuscheliges Gefühl. Man könnte sich an Patent Ochsners Lumpenliedchen halten: «Ob‘s Chatze haglet oder Souhönd schneit, das macht mer kei Chommer. Onder mine Arme hani … alltag Sommer.» Im Einteiler auch.

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