Laurens van Rooijen,
Autor
(lvr@cyclinfo.ch)
News,
15.03.2022
In Europa fallen mehr und mehr Covid bedingte Einschränkungen. Anders in China. Wegen steigender Fallzahlen verschärft das Land die Massnahmen und bringt damit globale Lieferketten weiter aus dem Takt.
Laurens van Rooijen,
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(lvr@cyclinfo.ch)
News,
15.03.2022
Die Covid-19-Pandemie hat das Leben in der Volksrepublik China weiterhin im Griff. (Bild: Wikimedia Commons)
Zuerst stiegen die neu festgestellten Covid-19-Infektionen in Hong Kong schnell an, worauf die Regierung der Sonderzone mit der Einrichtung von Quarantänezentren, der Ankündigung von Massentests und strengen Massnahmen reagierte.
Inzwischen werden auch aus verschiedenen Grossstädten der Volksrepublik China vermehrte Infektionen gemeldet. Auf die höchsten Infektionszahlen seit zwei Jahren reagiert das Land mit scharfen Massnahmen in den betroffenen Metropolen.
So wurde die unmittelbar an Hong Kong angrenzende, für die Hightech-Industrie wie für den Finanzsektor zentrale Grossstadt Shenzhen mit ihren 17.5 Millionen Einwohnern für die kommende Woche einem Lockdown unterstellt, was die heimische Produktion in der Provinz Guangdong hart treffen und ohnehin bestehende Lieferengppässe bei elektronischen Bauteilen weiter verschärfen dürfte.
Auch aus der Wirtschaftsmetropole Shanghai werden steigende Fallzahlen und rigorose Massnahmen zur Eindämmung der Pandemie gemeldet, wie die Einstellung des Betriebs am internationalen Flughafen und aller Überland-Buslinien zeigen. Bereits vergangene Woche waren die im Nordosten des Landes gelegene, für die Automobilindustrie wichtige Stadt Changchun und die benachbarte Stadt Jilin einem Lockdown unterstellt worden.
Laut offiziellen Zahlen Pekings konnte die Volksrepublik China die Pandemie bisher mittels strenger Abschottung unter Kontrolle halten. Die chinesischen Impfstoffe Sinovac und Sinopharm bieten gegen die nun dominante Omikron-Variante aber kaum Schutz, und wegen der strengen Isolation sind auch kaum Chinesinnen und Chinesen mit dem Covid-19-Virus in Kontakt gekommen.
Vor dem Hafen von Qingdao, auf halbem Weg zwischen Shanghai und Peking, stauen sich aktuell bereits doppelt so viele Frachtschiffe wie üblich. (Bild: vesselfinder.com)
Auch wenn der wichtige Containerhafen von Yantian aktuell noch auf voller Kapazität arbeiten kann, zeichnen sich weitere Probleme für die Seefracht ab. So warteten laut dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg vor dem wichtigen Hafen von Qingdao am 14. März 2022 insgesamt 72 Schiffe auf ihre Abfertigung – doppelt so viele wie gewöhnlich.
Auch vor dem Hafen Ningbo-Zhoushan, über den die Grossregion Shanghai ihre Exporte abwickelt, stieg die Anzahl der auf Abfertigung wartenden Schiffe letzte Woche an.
Dagegen konnte der Rückstau in der Region Hong Kong und Shenzhen zuletzt leicht abgebaut werden. Diese Entwicklung wird nun durch den Lockdown in Shenzhen wieder ins Gegenteil verkehrt. Die Probleme im globalen Güterverkehr werden durch Russlands Krieg gegen die Ukraine nochmals verschärft.
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