Céline Schwarz,
Autor
(celine.schwarz@velojournal.ch)
News,
23.06.2022
In der grössten Schweizer Stadt nutzen Pendelnde immer häufiger Tram, Bus und Velo, um zur Arbeit zu gelangen. Das Auto wird dagegen unbeliebter. Das zeigt eine Auswertung aus Zürich.
Céline Schwarz,
Autor
(celine.schwarz@velojournal.ch)
News,
23.06.2022
Die Binnenmobilität beruht hauptsächlich auf dem öffentlichen Verkehr, Velo- und Autoverkehr. (Bild: Philipp Böhme, qimby.net)
Statistiken der Stadt Zürich zeigen, dass sich die Pendlermobilität zwischen 1970 und 2020 stark verändert hat.
Im Jahr 2020 arbeiteten in Zürich rund 320'000 Menschen. Knapp zwei Drittel von ihnen wohnten ausserhalb der Stadt und waren sogenannte Zupendelnde. Die Personen des restlichen Drittels lebten in der Stadt und werden Binnenpendelnde genannt.
Weitere rund 52'000 Personen wohtnen zwar in der Stadt, arbeiteten aber ausserhalb. Sie werden Wegpenelnde genannt.
Der prozentuale Anteil Binnenpendelnder ist in den letzten 50 Jahren gesunken, während der prozentuale Anteil Zupendelnder anstieg.
Paradoxerweise erreichen manche Zupendelnde ihren Arbeitsort schneller als manche Binnenpendelnde – eine Folge des starken Ausbaus des Zürcher S-Bahn-Netzes ab den 1990er-Jahren. Allgemein gilt aber: Binnenpendelnde sind mit 27 Minuten Arbeitsweg durchschnittlich am wenigsten lange unterwegs. Wegpendelnde und Zupendelnde sind durchschnittlich eine Dreiviertelstunde unterwegs. Die Mehrheit pendelt ausserdem innerhalb des Kantons Zürich.
Innerhalb der Stadt ist der durchschnittliche Arbeitsweg im Quartier Werd mit 17 Minuten und im Kreis 1 mit 19 Minuten am kürzesten. Mit rund 33 Minuten am längsten unterwegs sind Personen aus den Quartieren Witikon, Wollishofen, Hirzenbach und Affoltern.
Die Dauer des Arbeitswegs hängt auch stark von den verwendeten Transportmitteln ab.
Während 1980 jede zweite Person mit dem Auto in die Stadt pendelte, ist es heute noch jede vierte Person. Auch der Anteil Wegpendelnder, die mit dem Auto unterwegs sind, hat sich seit 1980 halbiert. Aktuell setzt sich nur noch ein Drittel der Pendelnden hinters Steuer. Stattdessen dominiert die Bahn seit den 1990ern als Hauptverkehrsmittel in die Stadt und aus der Stadt.
Der Anteil Binnenpendelnder, die mit dem Auto unterwegs sind, hat sich seit 1970 mit 22 Prozent auf heute 7 Prozent sogar gedrittelt. Die Hälfte der Binnenpendelnden nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel, um zur Arbeit zu gelangen, ein Fünftel benutzt das Velo, 12 Prozent gehen zu Fuss.
Die Pandemie hatte unweigerlich einen Einfluss auf die verwendeten Transportmittel der Pendelnden. Die Beliebtheit der Bahn sank 2020 – entgegen dem Trend der vorangegangenen Jahre – zugunsten des Autos.
Bei den Binnenpendelnden ist die Nutzung des öV um über fünf Prozentpunkte gesunken. Stattdessen wichen viele Personen auf das Velo aus oder entschieden sich, zu Fuss zu gehen.
Die Statistiken der Stadt bestätigen aufs Neue den wachsenden Velotrend. Seit 2010 hat sich die Anzahl Personen, die mit dem Velo zur Arbeit fahren, verdoppelt.
Die Mitmachaktion Bike to Work von Pro Velo Schweiz will diese Entwicklung weiter vorantreiben.
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