Die nach wie vor schwierige Marktlage der Fahrradbranche zeigte sich auch an der Eurobike 2025. Die Leitmesse verzeichnete bei Ausstellern sowie bei den Besucherzahlen Rückgänge. Ein neues Format soll die Zukunft retten.
Laurens van Rooijen,
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(lvr@cyclinfo.ch)
News,
01.07.2025
Kein Andrang: Die Velomesse Eurobike in Frankfurt war dieses Jahr weniger gut besucht wie auch schon. (Foto: ZVG)
Kleine Premium-Anbieter wie Intend Components stellten an der diesjährigen Eurobike aus, und 32 Zoll als Reifengrösse steht in den Startlöchern. (Fotos: Velomedien, Laurens van Rooijen)
Am 29. Juni ging in Frankfurt die 33. Eurobike zu Ende. Wie der Schlussbericht der Leitmesse der internationalen Velobranche zeigt, hatte das Fernbleiben wichtiger Aussteller wie Sram, DT Swiss, Scott Sports oder Fox Factory Konsequenzen für das Besucheraufkommen. Auch grosse Konzerne wie Accell Group, PON Bike, Trek, Merida und ZEG fehlten auf der Ausstellerliste, nutzten die Messe aber sehr wohl für Meetings.
Laut den Messeorganisatoren wurden dieses Jahr von Mittwoch bis Freitag insgesamt 31’270 Fachbesucherinnen und Fachbesucher an der globalen Leitmesse der Velobranche gezählt, ein Minus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Richtig zufrieden zeigte sich in persönlichen Gesprächen vor Ort denn auch kaum jemand – weder auf Seiten der Aussteller noch bei den Fachbesuchern.
Kolonnen gab es auf dem weitläufigen Messegelände in Frankfurt bei der 33. Eurobike allenfalls morgens kurz vor Messestart. (Foto: Velomedien, Laurens van Rooijen
Grosse Namen fehlten an der Eurobike
Auch wenn der offizielle Schlussbericht positive Rückmeldungen von europäischen Ausstellern und Branchenvertretern hervorhebt: Manche Aussteller aus Übersee beklagten sich darüber, dass zu wenige Einkäufer vor Ort gewesen seien und sich ihre Investition daher kaum rechnen dürfte. I
m Hinblick auf das kommende Jahr sind das für die Messeveranstalter keine guten Nachrichten. Auf Seiten vieler Fachbesucherinnen und Fachbesucher, insbesondere aus dem Fachhandel, wurde wiederum moniert, dass zu viele wichtige Lieferanten der Messe ferngeblieben seien. Wer dieses Jahr der Eurobike dennoch die Stange hielt, konnte dafür mit umso mehr Beachtung rechnen.
Die 33. Eurobike in nur 35 Sekunden: Das offizielle Video zu den Business Days vermittelt einen guten Eindruck.
Die entstandenen Lücken in den Hallen konnten zum Teil mit Ausstellern aus Fernost, vornehmlich aus China, gefüllt werden. Deren Präsenz dürfte mit der Zollpolitik der Trump-Administration zusammenhängen, weshalb chinesische Lieferanten nun alternative Absatzmärkte für ihre Waren suchen.
Zudem zeigen viele chinesische Lieferanten deutliche Ambitionen, mit eigenen Marken auf den Markt zu gelangen, statt nur im Auftrag anderer oder für den heimischen Markt zu fertigen. Diese neuen Aussteller konnten den Abfluss bestehender Aussteller nur zum Teil kompensieren. Mit 1500 ausstellenden Unternehmen musste die Eurobike im Vergleich zum Vorjahr nochmals einen Rückgang um einen Sechstel hinnehmen.
Danny MacAskill versteht mit seinen Mitstreitern und der Drop & Roll Tour das Publikum noch immer zu begeistern. (Foto: ZVG)
Trotz früherem Zutritt weniger Besucher
Für das Festival-Wochenende hätte man angesichts des grossen Zuspruchs für Events wie der Cyclingworld in Düsseldorf und dem Bike Festival in Riva del Garda eigentlich eine Zunahme erwarten dürfen. Schliesslich lockten am Wochenende bestes Sommerwetter und ein reichhaltiges Programm mit vielen Attraktionen zum Zuschauen wie zum Mitmachen.
Dazu kam die Tatsache, dass in diesem Jahr Nicht-Fachbesucherinnen und -besucher schon ab Freitagmittag Zutritt zur Messe erhielten. Trotz all dieser günstigen Faktoren blieb die Anzahl der Besucherinnen und Besucher an den Festival Days mit 30'420 um acht Prozent unter der Vorgabe des Vorjahres.
Lastenvelos in allen Grössen waren an der Eurobike stark vertreten und bekommen künftig mit Mobifuture noch mehr Platz. (Foto: ZVG)
Zugpferd Lastenvelo
Die nächste Eurobike geht laut Veranstalter vom 24. bis 28. Juni 2026 über die Bühne. Dann kommt es zur Premiere von Mobifuture als Schwestermesse der Eurobike, die zeitgleich auf dem Gelände der Messe Frankfurt über die Bühne gehen wird. Mobifuture richtet den Fokus komplett auf leichte, elektrische Gefährte (LEV), professionelle Cargobikes und logistische Lösungen rund um den Veloverkehr.
Dafür soll die Eurobike ab kommendem Jahr wieder zu ihren sportlichen Wurzeln zurückfinden und so für Aussteller wie Besucher aus dem Performance-Segment wieder attraktiver werden. Ob diese Änderungen am Konzept den Negativtrend zu kehren vermögen, wird sich in einem Jahr zeigen.
Kleine Premium-Anbieter wie Intend Components stellten an der diesjährigen Eurobike aus, und 32 Zoll als Reifengrösse steht in den Startlöchern. (Fotos: Laurens van Rooijen)
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