Der Erste seines Landes

Richard Laizer aus Tansania hat an der Rad-WM in Zürich Geschichte geschrieben. Als erster seines Landes nahm er an Weltmeisterschaften teil. Dabei konnte er auch auf Unterstützung aus der Schweiz zählen.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
News, 01.10.2024

Am Sonntag, 29. September, ist die UCI Rad- und Para-Cycling Strassen-WM in Zürich zu Ende gegangen. Obwohl der tragische Tod von Muriel Furrer beim Strassenrennen der U19-Juniorinnen den Anlass überschattet hat, wurden an den Weltmeisterschaften auch schöne Geschichten geschrieben. Eine davon ist die von Richard Laizer.

Der 35-Jährige aus Tansania ist der erste Radsportler seines Landes, der an einer Weltmeisterschaft teilnehmen konnte. Zum Rennen musste Laizer allein anreisen: Denn er war auch der Einzige seiner Equipe, der ein Visum für die Schweiz erhalten hatte.

Unterstützung aus der Schweiz

Ganz auf sich gestellt war der Athlet aber nicht. Die Schweizer Nonprofit-Organisation Velafrica hat im Vorfeld viele Fäden gezogen und Unterstützung für Richard Laizer mobilisiert. So kümmerten sich zwei Mechaniker des Berner Velogeschäfts Drahtesel um die Velos des Radsportlers.

Zudem konnte Richard Laizer mit Rennrädern an den Start gehen, die er vom UCI World Tour Team Lidl-Trek erhalten hat. «Velafrica kam auf uns zu und sagte uns, dass sie Fahrräder brauchen. Gemeinsam mit unserem Team Lidl-Trek haben wir eine Lösung gefunden, um Richard Laizer in Zürich an den Start zu bringen», sagt Veit Hammer, PR-Manager bei Trek.

Gemeinsam das Velofahren fördern

Richard Laizer und Velafrica verbindet eine langjährige Beziehung. Als Mitglied des Arusha Cycling Club, einem lokalen Radsportverein in Tansania, sei Laizer 2015 massgeblich an der Gründung des zweiten Partnerunternehmens von Velafrica im Land beteiligt gewesen, heisst es bei der NGO. Das Unternehmen repariere Velos und bilde Jugendliche zu Velomechanikern aus. Der Radsportler Laizer engagiert sich als Nachwuchstrainer in Tansania.

Stolzer 51-igster

An der Rad-WM in der Schweiz trat Richard Laizer beim Zeitfahren an. Mit einer Zeit von 1:07:12 Stunden landete er auf dem 51. Rang. Doch ein Sieg war auch nie das Ziel. Vielmehr freute sich der 35-Jährige, für sein Land Geschichte geschrieben zu haben. «Ich hatte nichts zu verlieren und bin sehr glücklich darüber, der Welt gezeigt zu haben, dass der Radsport auch in Tansania lebt.»

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