Aline Kuenzler,
Autorin
(aline.kuenzler@velogisch.ch)
News,
22.11.2024
In der kalten Jahreszeit braucht es manchmal eine Extraportion Motivation, um in die Pedale zu treten. Wie dies gelingen kann, haben wir beim ersten Schneegestöber in Zürich auf dem Veloweg herausgefunden.
Aline Kuenzler,
Autorin
(aline.kuenzler@velogisch.ch)
News,
22.11.2024
«Dumme Frage», entgegnet der 16-jährigen Anton. Es gebe schliesslich kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Das antwortet er ohne zu zögern auf die anscheinend wenig schlaue Frage, wieso er im Schneegestöber Velofahre.
Das Thermometer zeigt kaum mehr als Null Grad, der erste Schnee des Jahres setzt sich auf dem Veloweg nieder und ein kalter Wind pfeift unter den Helm. Ganz so unberechtigt ist die dumme Frage vielleicht doch nicht, lassen doch viele Pendler und Alltagsfahrerinnen das Zweirad über Winter stehen.
Nicht nur Anton, sondern auch ein Dutzend andere Velofahrende erklären an diesem ersten Wintertag nicht ohne Stolz, warum sie trotzdem pedalieren und sich dafür motivieren. Viele von ihnen fahren jeden Tag mit dem Velo zur Arbeit oder zur Schule.
Ena auf ihrem weiss bepuderten Tiefeinsteiger meint, sie fahre «einfach immer mit dem Velo». Auch wenn dies im kalt-nassen Schneegestöber alles andere als «einfach» aussieht, wirkt ihre Aussage absolut glaubhaft. Sie wolle draussen sein, die Ruhe auf dem Velo geniessen und sehe den Winter als ihre persönliche Herausforderung, meint sie mit strahlend. Und fügt an, auf den ÖV habe sie absolut keine Lust und per Velo sei sie sowieso viel schneller.
Die Geschwindigkeit scheint für viele ein wichtiger Grund für das winterliche Velofahren zu sein. «Nichts ist schneller als mein Velo», beteuert Martin und zieht seine Wollkappe tiefer ins Gesicht. Warm eingepackt finde er das Velofahren zwar anstrengender als im sommerlichen T-Shirt. Auch fahre er viel vorsichtiger bei nasser und rutschiger Strasse. Trotzdem fährt er täglich. «Man darf nie damit aufhören», beteuert er lachend. Sobald man eines morgens zu faul fürs Zweirad werde, sei es um die Veloroutine geschehen, ist er sich sicher.
«Nichts ist schneller als mein Velo»
Martin
Seine persönliche Motivation sind seine neuen Handschuhe. Die habe er sich erst gerade gekauft, da er, wie jede Sommersaison, die alten verloren habe. Immer wenn er Anfang Winter diese Investition neu machen müsse, habe er dafür einen zusätzlichen Grund, täglich auf sein Stahlross zu steigen.
Krishina setzt im Winter auf das Zwiebelprinzip, verschiedene Schichten warmer Kleidung. (Foto: Aline Künzler)
Die Hände scheinen für viele winterliche Velofahrerinnen der Knackpunkt zu sein. An den Händen frieren viele Personen zu erst. Gute Handschuhe seien der wichtigste Ausrüstungsgegenstand, meint eine junge Rennvelofahrerinnen mit dicken Fausthandschuhen.
«Wolle wärmt und stinkt kaum.»
Krishina
Vom Zwiebelprinzip und Wollkleidung ist Krishina auf dem E-Mountainbike überzeugt. Sie trägt mehrere dünne Schichten und erklärt, dass Wolle auch im nassen Zustand wärmt und im Gegensatz zu synthetischer Funktionswäsche kaum stinkt.Das motorisierte Velo benutze sie nur bei solch garstigem Wetter, beteuert sie.
Ebenfalls auf dem E-Bike ist ein junger Mann mit durchsichtiger Brille unterwegs. Die habe er stets dabei, da der Augenschutz das Fahren bei Niederschlag viel angenehmer mache. Ansonsten sei er heute eher überrascht worden vom nassen Wetter und nicht optimal ausgerüstet. Regenhosen und Schuhüberzüge gehören für ihn zur Standardausrüstung im Winter.
Ob mit durchweichten Fausthandschuhen, tropfendem Wollschal oder beschlagener Velobrille: Die befragten Velofahrerinnen und Velofahrer sehen trotzt des Wintereinbruchs zufrieden aus und sind sich alle einig, dass sie auch morgen und übermorgen velofahren.
«Eigentlich jeden Tag, auch im Winter», sagt der junge Anton. Das beste am ersten Schnee seien die hilflosen Autos, fügt er grinsend an. Er habe Spass daran, diese mit seinem Bike zu überholen und fährt flugs an der Kolonne vorbei weiter durch den Schnee.
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