Das Wallis investiert ins Velo

Im Februar hat der Kanton Wallis seine Strategie für den Langsamverkehr veröffentlicht. Ziel ist es, das Velo zu fördern und die Infrastruktur auszubauen. Denn für Alltagsfahrten ist diese bislang praktisch inexistent.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 12.03.2024

Die aktive Förderung des Langsamverkehrs für Alltagsfahrten ist im Wallis überfällig. Im Bergkanton werden nur 5 Prozent aller täglichen Wege zu Fuss oder mit dem Velo zurückgelegt. Im schweizweiten Durchschnitt sind es 8,5 Prozent. Auch gegenüber anderen Kantonen mit ähnlicher Topografie wie Graubünden, Tessin oder Bern liegt das Wallis im Rückstand.

Deshalb hat sich der Kanton zum Ziel gesetzt, den Modalsplit-Anteil des Langsamverkehrs von 5 auf 15 Prozent zu erhöhen. Dabei liegt ein ganz besonderes Augenmerk auf dem Velo als aktives nachhaltiges Verkehrsmittel.

Alltagsinfrastruktur ungenügend

Die Wanderwegnetze und innerörtlichen Fusswege weisen grundsätzlich einen hohen Ausbaustandard auf. Demgegenüber sind die Routen für Freizeitvelofahrten, aber auch für das immer populärer werdende Mountainbike deutlich weniger weit entwickelt. Für Alltagswege per Fahrrad ist die Infrastruktur sogar praktisch inexistent.

Eine grobe Analyse im Talgebiet zeigt, dass bis anhin nur knapp 20 Prozent der Kantonsstrassen als sicherheitskonform für Velofahrende eingestuft werden können. Das soll sich mit der neuen kantonalen Strategie 2040 ändern, deren Schwerpunkt auf dem Veloverkehr liegt und sowohl den Freizeit- wie auch den Alltagsverkehr berücksichtigen soll.

Alltag und Freizeit werden berücksichtigt

Die Umsetzung der Strategie beruht auf drei Pfeilern: Planung der Velowegnetze, Erstellung der Infrastruktur und Durchführung von Fördermassnahmen.

Konkret soll zum Beispiel zwischen Martigny und Fully ein Zweirichtungsveloweg entstehen, mit Vortritt bei Verzweigungen mit Nebenstrassen. Zwischen Sion und Savièse ist geplant, dass Velofahrende vor allem bergauf durch eine allgemeine Temporeduktion auf 30 km/h geschützt werden sollen. Gleichzeitig wird nach einer alternativen Routenführung auf einer verkehrsarmen Strasse gesucht. Und bei Rosel in der Nähe von Martigny sollen zusätzliche Erholungsräume für Veloausflügler und Wanderer eingerichtet werden.

Die Langsamverkehrsstrategie 2040 ist Teil des Bundesgesetzes über Velowege und soll bis 2040 umgesetzt werden.

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