In Ormea machen wir Kafistopp für den Aufstieg zum Coletta delle Salse (1623 M. ü. M.). Stopp heisst in dem Fall, dass eine Horde von acht durstigen und hungrigen Velofahrern im Strassencafé einfällt, den Getränkevorrat leert, den Barista ins Schwitzen bringt und die Kuchenvitrine plündert. Frisch gestärkt nehmen wir auch diesen Anstieg in Angriff, inzwischen ist es ziemlich heiss geworden.
Wir sind in den ligurischen Alpen angekommen und durchfahren das Val Maira mit seinen fantastischen Laubwäldern. Im Gegensatz zu den hinter uns liegenden Tälern ist das Mairatal touristisch besser erschlossen und als Wandergegend bekannt. In Pieve di Teco übernachten wir in der Albergo Dell'Angelo, einem historischen Hotel, das damit wirbt, dass hier Napoleon abgestiegen sei. Verbürgt ist, dass es zumindest seine Generäle waren.
Der Ort beeindruckt uns mit seinen mittelalterlichen Bauten und den ausladenden, regengeschützten Galerien und den blitzblankgeputzten Tavertinböden. Das 1400-Seelendorf ist bekannt für Schmiedekunst und andere Handwerksarbeiten. Ein kleines Juwel, das man beim Vorbeifahren leicht übersehen könnte.