Yamaha kauft E-Bike-Sparte von Brose

Brose steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Darum verkauft der deutsche Konzern seine E-Bike-Sparte an Yamaha. Das japanische Unternehmen will das E-Bike-Antriebsgeschäft als eigenständige Sparte weiterführen.

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E-Bike, News, 31.03.2025

In der Fahrradbranche machte am 29. März die Meldung die Runde, wonach der Automobilzulieferer Brose sein E-Bike-Geschäft verkaufen wolle. Am 31. März folgte die Bestätigung in Form einer knappen Pressemitteilung von Brose. Darin schreibt der deutsche Hersteller von Elektrovelo-Antriebsystemen: «Die Brose SE veräussert ihr Geschäft mit E-Bike-Antrieben an die Yamaha Motor Co., Ltd. Vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden wird Yamaha das E-Bike-Antriebs- und Systemgeschäft übernehmen. Der Verkauf ist Teil der strategischen Neuausrichtung von Brose mit der Fokussierung auf das Kerngeschäft.»  

Angestellte vor vollendete Bedingungen gestellt

Laut deutschen Zeitungen seien die Angestellten von Brose am vergangenen Freitag über den Beschluss der Unternehmungsführung informiert worden. Demnach sollen beide Parteien die Verträge bereits unterzeichnet haben, für den Vollzug des Besitzerwechsels stünde nur noch die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden aus. Der Abschluss der Transaktion wird für Mitte des laufenden Jahres erwartet, wobei Yamaha das E-Bike-Antriebsgeschäft in eigener Regie als eigenständige Sparte weiterführen will.

Das japanische Unternehmen plane den Aufbau einer eigenen Entwicklungsbasis in Europa, heisst es in der Pressemitteilung. Dies, um Marktanforderungen schneller zu erkennen, flexibel auf lokale Kundenwünsche einzugehen und neue Kunden zu gewinnen.

Autozulieferer Brose mit finanziellen Problemen

Laut Medienberichten wird der bisherige Sitz in Berlin wohl vorerst erhalten bleiben und das bestehende Management-Team weiterhin aktiv in die operative Führung und die Weiterentwicklung der Produkte eingebunden werden. Auch das Personal der E-Bike-Antriebssparte von Brose solle von Yamaha übernommen werden.

«Wir sind überzeugt, dass Yamaha die besten Voraussetzungen bietet, um das Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig möchten wir unseren Mitarbeitern für ihr Engagement danken», sagt Raymond Mutz, Geschäftsführer Antriebe der Brose Gruppe.

Der Grund für den Verkauf liegt darin, dass der Automobilzulieferer aktuell in einer tiefen Krise steckt. Noch im Dezember 2024 hatte das Unternehmen gemeldet, dass es für das Geschäftsjahr 2024 einen Verlust von 53 Millionen Euro erwarte und darum 700 Stellen streichen werde. Mit 7,7 Milliarden Euro blieb der Umsatz um 3 Prozent unter der Vorgabe des Vorjahres und um 7 Prozent unter den eigenen Erwartungen.

«Wir sind überzeugt, dass Yamaha die besten Voraussetzungen bietet, um das Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln.»

Raymond Mutz, Geschäftsführer Antriebe der Brose Gruppe

Wenig verbreiteter Brose-Antrieb

An der internationalen Velomesse Eurobike hatte Brose 2023 noch einen grossen Auftritt und dabei die dritte Motoren-Generation vorgestellt. Mit der Erweiterung des Angebots um ab Werk aufbereitete, gebrauchte Mittelmotoren der zweiten Generation hatte Brose auch einen spannenden Schritt in Sachen Nachhaltigkeit gewagt und damit auch den Einstiegspreis für Brose-Hilfsmotoren gesenkt.

Der Marktanteil von Brose verharrte dennoch seit Jahren in einem tiefen einstelligen Bereich. Der ausbleibende Erfolg im hart umkämpften Markt dürfte zum nun getroffenen Verkaufsentscheid beigetragen haben.

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