Velokurier Weltmeisterschaft in Zürich

Nach 25 Jahren hat die Cycle Messenger World Championship vergangene Woche wieder in Zürich stattgefunden. Mehr als 800 Velokurierinnen und -kuriere massen sich in verschiedenen Disziplinen.

Aline Künzler

Aline Kuenzler, Autorin (aline.kuenzler@velogisch.ch)
News, 09.08.2024

Der Zürcher Turbinenplatz wurde am Wochenende vom 3. Und 4. August zum Rennkurs. Mehr als 800 Velokurierinnen massen sich im «Mainrace» genannten Hauptrennen der Velokurier-Weltmeisterschaft.

Dieses Rennen simuliert den Berufsalltag der Kurierinnen und ist die letzte von unzähligen Disziplinen der Meisterschaft.

Sprint, Skid, Trackstand und Footdown

Bereits am Donnerstag wurden der Sprint auf der Schiffbaustrasse sowie die Disziplinen «Footdown» und «Trackstand» ausgetragen. Bei diesen Disziplinen ist Geschicklichkeit entscheidend. Wer am längsten ohne Abstehen auf dem Fahrrad sitzen kann, gewinnt.

Beim «Trackstand» erfolgt dies im Stillstand. Nach und nach müssen die Teilnehmenden die Hände vom Lenker und die Füsse von den Pedalen nehmen.

Beim «Footdown», auf schweizerdeutsch auch «Abstiegerlis» genannt, probieren sich die Teilnehmenden gegenseitig aus dem Gleichgewicht zu bringen. Wer zuletzt den Fuss abstellt, hat gewonnen.

Speziell für Velos ohne Freilauf wurde zudem der «Skid» ausgetragen. Ziel ist, möglichst weit mit blockiertem Hinterrad über den Asphalt zu schlittern.Nach einer kurzen Beschleunigungsstrecke wird das Hinterrad durch Gegendruck auf die Pedale blockiert und das Gewicht möglichst auf das Vorderrad gelegt, um den Bodenwiderstand des Hinterrades so klein wie möglich zu halten.

Am Freitag folgte das Bergzeitfahren am Albisgüetli sowie ein Querfeldein-Rennen mit Starrlauf-Velos und als spassige Nebendisziplin eine Pedalofahrt auf dem Zürichsee.

Liefere statt lafere

Das Wochenende stand ganz im Zeichen «liefere statt lafere». Auf dem grosszügigen Rennkurs, der vom Turbinenplatz im Kreis fünf über die Fussgängerbrücke in den Pfingstweidpark bis zum Prime Tower führte, waren zwanzig Checkpoints für das «Mainrace» verteilt.

Diese ist die unumstrittene Königsdisziplin jeder Weltmeisterschaft, wobei bei diesem Hauptrennen der Kurier-Alltag simuliert wird, indem alle Teilnehmenden Aufträge zwischen verschiedenen Posten zu erledigen haben.

Schnelle Auffassungsgabe, cleveres Kombinieren, perfekte Streckenwahl und radsportliches Können sind zu gleichen Teilen gefragt bei dieser Disziplin. In Qualifikationsläufen wird ermittelt, wer im mehrstündigen Finale um die Krone der Branche kämpfen darf.

Von den mehr als 800 Teilnehmerinnen aus mindestens 102 Städten aus aller Welt hatten sich 200 für das Final qualifiziert.

Die Erstplatzierten im «Main Race» sind:

Open Kategorie: Leon «Wendy» Wrede aus Kopenhagen, Dänemark
WTNB Kategorie: Clara «Orca» Felis aus Wien, Österreich

Nächstes Jahr wird die Cycle Messenger World Championship in Sydney stattfinden.

Empfohlene Artikel

Der Vertriebsleiter des Veloblitz vor mit Cargobike.
News

Erste Wahl für die letzte Meile

Ein Velokurier schliesst die Sendung im Zug ein.
News

25 Jahre Swissconnect: Zusammenarbeit von Velokurieren und SBB

CMWC 2024 Zürich. Weltmeisterschaft der Velokuriere.
News

Eine Meisterschaft für alle