Fabian Baumann,
Redaktor
(fabian.baumann@velojournal.ch)
News,
19.03.2025
Im ÖV-Land Schweiz ist Bike&Ride wenig verbreitet. Dabei gäbe es für die Kombination von Velo und Zug enormes Potenzial, wie eine aktuelle Studie zeigt. Autofahrten könnten verlagert und das Klima entlastet werden.
Fabian Baumann,
Redaktor
(fabian.baumann@velojournal.ch)
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19.03.2025
Die Niederlande gelten als Vorreiter in Sachen Bike&Bike: modernes Veloparkaus am Bahnhof Amsterdam. (Foto: Phibo, qimby.net)
Legen Sie Ihren Arbeitsweg mit dem ÖV zurück und fahren dazu jeweils mit dem Velo an den Bahnhof? Nein? Dann sind Sie nicht allein. Denn obwohl die Schweiz ein hervorragend ausgebautes Bahnnetz hat und fast jede Person hierzulande nicht weiter weg als fünf Kilometer von einem Bahnhof wohnt, erfolgen nur 0,3 Prozent aller Wege als Kombination von Velo und Zug, also per Bike&Ride.
Dabei gibt es für die Kombination von Velo und Zug in der Schweiz enormes Potenzial. Eine aktuelle Studie im Auftrag der Velomedien zeigt, dass sich die Bike&Ride-Nutzung in der Schweiz im Schnitt um mehr als 20 Prozent erhöhen liesse. Vorausgesetzt, dass Siedlungsgebiete im Umkreis von fünf Kilometern zum nächsten Bahnhof über gute Zubringerrouten für Velos erschlossen werden.
Eine Steigerung von einem Fünftel hört sich nach wenig an. Tatsächlich birgt eine Erhöhung von Bike&Ride in der Schweiz aber massives Synergiepotenzial: Eine attraktive, sichere und direkt auf den Bahnhof ausgerichtete Veloinfrastruktur fördert nicht nur das ÖV-Pendeln, sondern auch den Veloverkehr innerhalb von Städten und Dörfern.
Noch immer dominiert auf Kurzstrecken von zwei bis fünf Kilometern im Schweizer Pendlerverkehr das Auto mit einem Anteil von 44 Prozent. Das könnten bessere Radwege zu den Bahnhöfen ändern, weil sie auch für Wege innerhalb von Städten und Dörfern genutzt werden können und der Bahnhof oft im Zentrum des Siedlungsgebiets liegt.
Nicht vergessen werden sollte zudem die Wirkung für das Klima. Laut einer Infras-Studie von 2021 im Auftrag des Bundes verursachten Klimaschäden des Verkehrs und damit mehrheitlich der private motorisierte Strassenverkehr mit 7 Milliarden Franken die höchsten Kosten. Mit einem Umstieg auf Bike&Ride könnte diese Belastung reduziert werden.
Denn eine typische Reise mit Velo und Zug führt in der Schweiz über eine Distanz zwischen 15 und 70 Kilometern. Auf diesen Streckenlängen dominiert der Autoverkehr. Eine Attraktivitäts-Steigerung von Bike&Ride könnte solche Autofahrten hin zu Velo und Bahn verlagern und einen Beitrag zur Reduktion der Klimabelastung leisten.
Die Studie macht deutlich, dass Bike&Ride ein zentraler Baustein für die Veloförderung in der Schweiz ist. Das erklärte Ziel des Bundes ist es, die Velokilometer bis 2035 zu verdoppeln. Um dies zu erreichen, sind darum weitere Investitionen in die Veloinfrastruktur nötig.
Die vollständige Studie steht hier zum Download bereit: Abschätzung Nachfragepotenzial konsequenter Bike&Ride-Förderung

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