Renault Trucks baut Cargobikes

Renault Trucks baut seit Neustem Cargobikes. Der zur Volvo-Gruppe gehörende LKW-Hersteller montiert und vertreibt neu die «Freegones»-Schwerlastenvelos von Kleuster.

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Fabian Baumann, Laurens van Rooijen
News, 25.10.2022

Für die Zukunft der Logistik und insbesondere für die letzte Meile im Stadtverkehr sind XL-Lastenvelos ein zentrales Element.

Logistik-Unternehmen wie DHL, Schenker oder UPS haben im Rahmen von Pilotversuchen bereits aufgezeigt, dass die meist drei- oder gar vierrädrigen Dickschiffe unter den E-Cargobikes auf kurzen Strecken in Städten mit den üblichen Lieferwagen mithalten können.

Das nicht zuletzt darum, weil sie oft viel direktere Wege fahren dürfen und das Problem der Parkplatzsuche oft entfällt. Entsprechend dynamisch ist dieses Segment, wo Leergewichte der Fahrzeuge um die 100 kg keine Seltenheit sind.

Autoteile für Cargobikes

Wegen dieser hohen Gewichte – mit Zuladung steigt das Systemgewicht auf 400 kg und mehr – kommen von den Laufrädern über die Bremsen bis zum Rahmen Teile zum Einsatz, die eher für Kraftfahrzeuge als für Velos konzipiert sind.

Zudem sprengen die Dimensionen und das Gewicht solcher Modelle die Kapazitäten der meisten Montagestrassen von Fahrradherstellern.

Ein Beispiel dafür sind die «Freegones»-E-Lastenvelos des französischen Anbieters Kleuster. Dank fünf verschiedener, modularer Aufbauten können diese Fahrzeuge an verschiedene Anforderungen angepasst werden.

Logistik für die letzte Meile 

Um auch emissionsarme Logistik-Lösungen für die letzte Meile bieten zu können, ist Renault Trucks als Teilhaber bei Kleuster eingestiegen.

Die Montage der Cargobikes erfolgt neu in einem 2100 m2 grossen Gebäude im Renault-Trucks-Werk Vénissieux (Frankreich). «Zur Deckung der steigenden Nachfrage gibt es ein für die Montage zuständiges Renault-Trucks-Team, das bereits aus einem Dutzend Mitarbeitern besteht. Im Vergleich zu 2022 wird die Produktionskapazität demnächst verfünffacht werden», heisst es in einer Pressemitteilung des LKW-Herstellers.

Dank des bestehenden Vertriebsnetzwerks von Renault Trucks sollen die «Freegones» künftig den Weg zu noch mehr Kommunen, Logistikunternehmen und Gewerbetreibenden als den Hauptzielgruppen für diese Art von XL-Lastenvelos finden.

Man darf gespannt sein, ob das Beispiel von Renault Trucks Schule macht und weitere LKW-Hersteller in das Segment schwerer Lastenvelos einsteigen.

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