Prix Velostädte 2018

Die Schweizer Velostadt Nummer eins heisst Burgdorf. Die Gemeinde schwingt zum dritten Mal im Folge beim «Prix Velostädte» oben aus.

Fabian Baumann, Redaktor (fabian.baumann@velojournal.ch)
04.05.2018

Die Schweizer Velostadt Nummer eins heisst Burgdorf. Die Gemeinde schwingt zum dritten Mal im Folge beim «Prix Velostädte» oben aus. Kein anderer Ort erhält von den Radfahrenden eine derart gute Benotung wie die Emmentaler Kleinstadt. Auf den Plätzen zwei und drei landen Chur und Winterthur.

«Burgdorf ist und bleibt eine Velostadt. Es ist schön zu wissen, dass die Anstrengungen der letzten Jahrzehnte von der Bevölkerung geschätzt werden», sagte der Burgdorfer Gemeinderat Theophil Bucher anlässlich der Preisübergabe am 4. Mai in seiner Heimatstadt. Und fügte an: «Erfreulich ist auch, dass die anderen Städte aufholen. Dies motiviert uns, dran zu bleiben und viele weitere Ideen umzusetzen.»

Der «Prix Velostädte» wird von Pro Velo Schweiz alle vier Jahre verliehen. Grundlage bildet eine breit angelegte Online-Befragung. An der letzten im vergangenen Herbst durchgeführten Umfrage nahmen rund 17'000 Personen teil. Sie bewerteten Verkehrsklima, Sicherheit, Komfort, Routennetz und Abstellmöglichkeiten ihres Wohnorts. Und auch das Verhältnis zwischen Velo und Verwaltung war ein Thema.

Nur Städte, die im Minimum 130 Bewertungen erhielten, wurden in die Rangliste aufgenommen. Am Ende setzten sich Burgdorf, Chur und Winterthur vorne ab. Die drei Städte standen auch schon vor vier Jahren an der Spitze.

Eine Veränderung zu 2014 gab es hingegen am Ende der Rangliste. Das jahrelange Schlusslicht Zürich schloss auf die Deutschschweizer Grossstädte auf und liegt nun hinter Bern. Von der Bundesstadt trennt die grösste Schweizer Stadt aber noch immer eine halbe Note. Neues Schlusslicht ist Lausanne.

Betrachtet man die anlässlich des «Prix Velostädte» verliehenen Benotungen, so zeigt sich, dass die Radfahrenden kritisch mit ihren Wohnorten umgehen. Bei der Umfrage konnte jede Aussage mit einer Note zwischen 1 und 6 bewertet werden. Die Durchschnittsnote für alle Städte zusammen liegt bei 3,9. Die Velostadt Burgdorf erhielt eine Gesamtnote von 4,7.

Auf den schulischen Kontext übertragen ist die Velosituation in der Schweiz damit knapp ungenügend. Selbst die Velostadt Burgdorf verpasst ein «Gut». Schlusslicht Lausanne müsste sogar die Klasse wiederholen. Eine Note von 3,1 ist klar ungenügend. Und auch «Aufsteiger» Zürich würde mit einer 3,4 wohl um die Versetzung in die nächste Klasse bangen.

www.velostaedte.ch

Die gesamte Rangliste (PDF)

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Foto: ZVG