Julie Nielsen,
Redaktorin
(julie.nielsen@velojournal.ch)
News,
Ratgeber,
28.07.2025
Zum sicheren Velofahren gehört mehr, als nur die Verkehrsregeln zu kennen. Diese Faustregeln sollten beachtet werden, um Unfälle auf der Strasse zu vermeiden.
Julie Nielsen,
Redaktorin
(julie.nielsen@velojournal.ch)
News,
Ratgeber,
28.07.2025
Verkehrsregeln zu kennen, ist wichtig – aber auf dem Velo entscheidet oft auch das richtige Verhalten im richtigen Moment über Sicherheit und Unfallvermeidung. Diese elf bewährten Faustregeln helfen, auf Schweizer Strassen sicher unterwegs zu sein – besonders in der Stadt.
Es gilt – wenn nicht explizit anders ausgeschildert – immer das Rechtsfahrgebot. Das gilt auch für Velowege und Velostreifen. Wer gegen den Verkehr fährt, wird leicht übersehen oder kann andere Verkehrsteilnehmende erschrecken, weil nicht erwartet wird, dass sich jemand in die falsche Richtung bewegt.
Soll die Richtung gewechselt werden, muss das immer deutlich per Handzeichen signalisiert werden. Auch wenn sich der Strassenverlauf so ändert, dass nicht klar ist, wie die Verkehrsteilnehmenden weiter fahren, ist es ratsam, ein Handzeichen geben. Lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.
Der grüne Streifen ist nur die Markierung für die Zürcher Velovorzugsrouten. Wer darauf fährt ist zu nah am Bordsteinrand. (Foto: Julie Nielsen)
Halten Sie immer genügend Abstand zum Bordstein. Wer zu nah an der Bordsteinkante fährt, läuft Gefahr, diese mit den Pedalen zu streifen. Besser genügend Raum lassen. Das gibt Spielraum zum Reagieren und signalisiert Präsenz.
Ein Klassiker unter den Velo-Unfällen ist der sogenannte Dooring-Unfall. Velofahrende krachen in eine sich plötzlich öffnende Autotür. Darum gilt: mindestens einen Meter seitlichen Abstand von seitlich parkierten Autos halten. Wenn man dadurch in der Mitte der Fahrbahn fährt, ist das so und auch empfohlen.
Lastwagen sind besonders gefährlich, weil trotz immer mehr Fahrassistenten und Sicherheitssystemen die Gefahr des toten Winkels nicht gebannt ist. Dass Personen auf dem Velo von LKW-Lenkerinnen und -Lenkern nicht gesehen werden, kommt tragischerweise immer wieder vor. Biegen Lastwagen nach rechts ab, beanspruchen sie viel Platz und schneiden dadurch Velofahrenden automatisch den Weg ab. Deshalb: Vor Kreuzungen niemals rechtes neben einem Lastwagen stehen bleiben. Am besten wartet man immer hinter den grossen Fahrzeugen.
Dasselbe gilt bei Bussen, obwohl sie nicht ganz so sperrig sind wie Lastwagen. Busse, die an einer Haltestelle stoppen, sollten nur dann links überholt werden, wenn man sich ganz sicher sein kann, dass die Zeit reicht. Sobald der Bus den Blinker setzt, darf er nicht mehr überholt werden.
Das Durchfahren zwischen Kolonnen ist nicht erlaubt und erhöht das Unfallrisiko stark. Plötzliche Türöffnungen, Spurwechsel oder Fussgänger machen diese Manöver unberechenbar.
Tramschienen sind für Velofahrende in der Stadt eine häufige Unfallursache. Zur Sicherheit sollten Schienen immer mindestens in einem 45°-Winkel gequert werden. Auch sonst ist beim Tram besondere Vorsicht geboten. Ein Tram hat bei gleichem Tempo einen deutlich längeren Bremsweg als ein Auto. Deshalb hat das Tram immer Vortritt.
Die Stadt Zürich klärt Velofahrende mit Schildern auf, wie Kreisel korrekt befahren werden. (Foto: Julie Nielsen)
Im Kreisel gilt: sichtbar und selbstbewusst fahren. Wer zu weit rechts bleibt, wird häufig überholt oder geschnitten. So fährt man korrekt: Vor dem Kreisel bereits in die Mitte der Fahrbahn fahren. Im Kreisel in der Mitte bleiben. Vor dem Verlassen des Kreisels ein deutliches Handzeichen geben.
Immer selbstbewusst fahren. Bei engen Stellen im Strassenverlauf, die keinen Platz für etwaige Überholmanöver von Autos lassen – häufig bei Verkehrsinseln der Fall – weiter in die Mitte fahren und sich Platz verschaffen, damit man nicht abgedrängt werden kann.
Vorausschauend fahren heisst: ständig mit Fehlern anderer rechnen. Zu-Fuss-Gehende, Kinder, abgelenkte Autofahrende – wer aufmerksam bleibt, kann rechtzeitig reagieren.
Ein kurzer Blickkontakt mit Autofahrenden, Fussgängern oder anderen Velofahrenden erhöht die Sicherheit massiv. Wer gesehen wird, wird seltener übersehen.

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