Um den Motor der Elektrovelos anzusteuern, sind die meisten E-Bikes mit einem Display ausgestattet, das Kilometerzahl und Akkustand anzeigt. Doch die kleinen Bildschirme sind bei Dieben beliebt. Sie sind einfach zu klauen und lukrativ zum Weiterverkaufen, da sie nicht personalisiert sind.
Auf Secondhand-Plattformen wie Tutti, Anibis oder Facebook Marketplace wird beispielsweise das beliebte und verbreitete Bosch-«Intuvia»-Display ab 60 Franken aufwärts angeboten. Der Neupreis liegt um die 130 Franken. Bei zehn geklauten gestohlenen Displays kommt da bereits einiges zusammen.
Sicherheitsschraube nützt nichts
Auch Marius Graber vom Fahrradgeschäft «Velociped» in Kriens ist das Problem bekannt. Er hält es für gut möglich, dass es sich bei einem Teil der angebotenen Displays um Diebesgut handeltle. «Das Bosch-Display ist typisches Kleinganoven-Diebesgut. Anfangs waren die Displays fix verschraubt. Seit das geändert wurde, werden sie geklaut.»
Graber empfiehlt deshalb, das Display immer abzunehmen, wenn das Velo draussen stehen gelassen wird. Davon, das Display mit einer Sicherheitsschraube zusätzlich zu sichern, hält er nichts: «Dann wird das Display einfach mit samt Halterung weggebrochen und der Schaden ist noch grösser. So eine Schraube hilft höchstens bei Jugendstreichen.»
Ein Display-Wechsel inklusive neues Display kostet zwischen 200 und 300 Franken. Graber findet deswegen: «Augen auf beim Fahrradkauf. Gerade wenn man ein teureres Velo kauft oder sich ein ‘Costumized-Bike’ bestellt, ist es sinnvoll, auch ein spezielles Augenmerk auf die Displaywahl zu legen.»
Bosch reagiert
Mittlerweile hat Bosch das Problem erkannt und ein Displaymodell entwickelt, das nicht mehr einfach so vom Velolenker abgenommen werden kann.
Für jene, die ein E-Bike besitzen, das mit einem Bosch-«Intuvia»-Display ausgestattet ist, gibt es die Möglichkeit, das Velo umzurüsten. Das kostet zwar 200 bis 300 Franken, aber dafür kann man auf Nummer sicher gehen, dass das Display nicht plötzlich weg und der Motor somit nicht ansteuerbar ist.