E-Bike winterfest machen

Es wird kühler und die Tage werden kürzer. Egal ob man sich weiter auf den E-Bike-Sattel schwingt oder das Rad bis zum Frühling in den Keller stellt; ein paar Dinge sollten beachtet werden.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 15.11.2021

Wenn der Winter kommt, sollten gerade E-Bike-Fahrerinnen und -Fahrer einige kleine Dinge beachten, damit der teure Akku keinen Schaden nimmt und keine Pannen an Elektrovelo entstehen.

Ganzjahres Nutzerinnen

Der Akku sollte, wenn er nicht gerade für die Velofahrt gebraucht wird, immer mit ins Warme. Lithiumionenakkus mögen keine kalten Temperaturen und es besteht die Gefahr, dass es bei einer Lagerung draussen oder im kühlen Keller schneller zu einer sogenannten Tiefenentladung kommt.

Eine Tiefenentladung führt in den meisten Fällen zu Schäden und zu Kapazitätsverlust des Akkus. Eine zu tiefe Spannung der Akkuzellen (unter 1.5 Volt) kann sogar zu einem Kurzschluss führen, wodurch sich die Zelle so stark erhitzt, dass Brandgefahr besteht.

Generell sinkt auch der Wirkungsgrad des Akkus mit den fallenden Temperaturen. Deshalb sollte man keine zu grosszügigen Touren planen und im Hinterkopf behalten, dass die Akkuleistung bei Kälte um etwa zehn Prozent sinkt. Auch bei Steigungen kann die Tretunterstützung schwächer ausfallen als gewohnt.

Während der kalten Jahreszeit ist es sinnvoll, auf breite Reifen mit Profil zu setzen. Wer häufig in der Stadt oder in der Agglomeration radelt, ist mit einem Allround-Pneu für den Winter gut bedient.

Wer für längere Zeit mit schwierigeren Strassenverhältnissen, Schnee und Eis rechnen muss, tut gut daran, einen Spike-Pneu zu montieren. Für Fahrten auf Asphalt ist ein solcher Reifen jedoch nur bedingt geeignet.

Egal ob mit Spikes oder ohne: Bei Schnee und oder unebenem Terrain sollte der Reifen weniger stark gepumpt werden, damit er griffiger fährt.

E-Bike über den Winter verstauen

Wenn das E-Bike über den Winter in den Keller kommt, braucht es ein wenig Pflege und sollte regelmässig gewartet werden. Der kälteempfindliche Akku sollte nicht im ungeheizten Keller überwintern, sondern in der warmen Wohnung gelagert werden. Auch empfindliche Displays sollten nach Möglichkeit abgenommen werden.

Für die Lagerung sollte der Akku weder ganz voll noch leer sein. Optimal ist eine Ladung zwischen 50 und 60 Prozent. Um eine unbeabsichtigte Tiefenentladung des Stromspeichers zu vermeiden, ist es ratsam, den Ladestand regelmässig zu überprüfen und wenn nötig den Akku etwas aufzuladen.

Auch die Reifen brauchen Pflege, selbst wenn sie nicht im Einsatz sind. Jeder Veloschlauch verliert pro Monat etwa 1 bar Luft. Das heisst: Nach drei Monaten kann die Luft zu einem grossen Teil entwichen sein und das E-Bike steht wortwörtlich auf dem Schlauch. Es ist deshalb sinnvoll, die Reifen im Abstand von circa zwei Monaten zu pumpen.

Hat das E-Bike sowieso bald einen Service nötig, ist es empfehlenswert, es bereits im Herbst oder Winter in die Velowerkstatt zu bringen. Velomechanikerinnen haben während dieser Zeit mehr Kapazität und das Velo steht im Frühling bei den ersten warmen Sonnenstrahlen schon zum Einsatz bereit.

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