Fabian Baumann,
Redaktor
(fabian.baumann@velojournal.ch)
News,
10.05.2023
Moderne E-Bikes sind heute vernetzt und per Internet mit dem Hersteller sowie der Besitzerin verbunden. Wie Konnektivität am Elektrovelo funktioniert und welche Vorteile sie bietet, zeigt Bosch mit dem «Smart System».
Fabian Baumann,
Redaktor
(fabian.baumann@velojournal.ch)
News,
10.05.2023
Das Smartphone als Schnittstelle zwischen Fahrerin oder Fahrer, Antriebshersteller und E-Bike. (Foto: ZVG)
Wer beim Begriff IoT (Internet of Things – Internet der Dinge) nur an Kühlschränke denkt, die ihre Besitzer automatisch daran erinnern, Milch zu kaufen, irrt. Das Thema ist in der Velowelt längst angekommen.
Konnektivität heisst das Zauberwort der Stunde: Der Ladestand eines E-Bike-Akkus lässt sich aus der Ferne per Smartphone überprüfen. Das Elektrovelo warnt die Besitzerin oder den Besitzer, wenn es von einem Langfinger entwendet wird, kann via GPS geortet und der Hilfsmotor sogar via Smartphone blockiert werden. Und auf Navigationsplattformen erstellte Touren lassen sich per Klick direkt auf dem Display des Velos anzeigen.
«Das E-Bike wird sich in Zukunft automatisch auf die persönlichen Bedürfnisse der Fahrerinnen und Fahrer einstellen. Es lernt unsere Vorlieben und Interessen kennen und bietet so ein perfekt auf uns zugeschnittenes Erlebnis», erläutert Claus Fleischer, Geschäftsleiter von Bosch E-Bike Systems. Fleischer sagt das nicht ohne Grund. Der Antriebshersteller Bosch hat mit dem «Smart System» vor zwei Jahren den Grundstein für diese Zukunft gelegt.
Die Vernetzung bietet Vorteile für E-Bikerinnen und für Bosch selbst. Der Antriebshersteller hat einen direkten Draht zu den E-Bike-Nutzern, kann sie über Aktualisierungen seines Systems informieren und Updates ohne Umwege auf die Elektrovelos bringen.
E-Bike-Fahrende wiederum haben stets das aktuellste Antriebssystem, ohne dafür immer wieder ein neues Elektrovelo kaufen zu müssen. Um den vollen Funktionsumfang des «Smart Systems» nutzen zu können, müssen Nutzer lediglich die App auf ihrem Smartphone installieren und sich darin respektive bei Bosch registrieren. Der Schutz der Privatsphäre sei gewährleistet und Daten würden nur so verwendet, dass sie keinen Rückschluss auf die Nutzer erlaubten, heisst es bei Bosch.
Die Navigationsfunktion des «Smart Systems» baisert auf der Open-Stree-Map. (Foto: ZVG)
Das «Smart System» besteht aus verschiedenen Komponenten: der «eBike Flow»-App, dem Akku, dem Display, der Bedieneinheit und dem Elektrovelomotor. Zum Start im Jahr 2021 war nur der «Performance CX»-Antrieb Teil der neuen Systemgeneration. Seit 2023 gehören auch die neusten Versionen der Bosch-Antriebe «Cargo», «Performance» und «Performance Speed» dazu.
Alle Komponenten sind miteinander vernetzt und werden durch regelmässige Over-the-Air-Updates auf dem neusten Stand gehalten. Dem Smartphone und der darauf installierten «eBike Flow»-App kommt eine zentrale Bedeutung zu.
Via Bluetooth-Verbindung werden Updates auf das Elektrovelo übertragen, ein Gang zum Velohändler für das Einspielen von Updates entfällt. «Wir sind überzeugt: Das vollvernetzte, smarte E-Bike wird die Mobilität von morgen neu definieren», sagt Claus Fleischer.
Wie diese Realität aussieht, zeigt der Funktionsumfang, den das «Smart System» heute bietet. Seit diesem Frühjahr gibt es etwa eine Sprachnavigation. Die Ton- und Sprachausgabe lässt sich direkt im «Ride Screen» der App einstellen. Das Smartphone dient dabei als Lautsprecher. Und sollte mal der falsche Weg eingeschlagen worden sein, berechnet die «Re-Routing»-Funktion eine Alternative in Fahrtrichtung.
Die «Parking»-Funktion zeigt auf dem «Home Screen» der App den Namen der Strasse an, an der das Velo zuletzt abgestellt wurde. Das Antippen des Strassennamens öffnet eine Kartenansicht mit einer Markierung für den genauen Standort des E-Bikes.
Voraussetzung für diese Funktion ist jedoch, dass das sogenannte Connect Module im E-Bike verbaut ist. Diese kostenpflichtige Zusatzkomponente kann von einem Fachhändler unsichtbar im Elektrovelo verbaut werden und ermöglicht die Ortung des Bikes via Mobilfunk- oder globalem Satellitennetzwerk. Das «Connect Module» ist zudem auch erforderlich, um den Diebstahlschutz des «Smart Systems» in vollem Umfang nutzen zu können.
Schutz, jedoch weniger für das Bike als vielmehr für die Person im Sattel, bietet auch das ABS in Kombination mit dem «Smart System». Auf die Saison 2023 hin hat Bosch das Antiblockiersystem überarbeitet. Die Steuereinheit ist gegenüber der ersten ABS-Generation, die 2018 lanciert wurde, deutlich kleiner geworden.
Das ABS bietet verschiedene Modi, die auf die Anforderungen unterschiedlicher E-Bike-Typen ausgerichtet sind: ABS-Cargo für Lastenvelos, ABS-Touring für Fahrten auf wechselndem Untergrund, ABS-Allroad für E-Mountainbikes und Fahrten auf Kies- und Waldwegen und ABS-Trail für «anspruchsvolle Trails und herausforderndes Terrain», wie es bei Bosch heisst.
Im Moment kommen die Bremskomponenten zum Bosch-ABS-System von Magura oder Tektro, weitere Bremshersteller könnten in Zukunft noch folgen.
Um die verbleibende Reichweite zu verlängern, lässt sich die Unterstützung des Mittelmotors mit der App drosseln. (Foto: ZVG)
Das Bosch-System erlaubt es, die Unterstützung des Motors über die App nach persönlichen Vorlieben anzupassen. Dank der Feinjustierung der Voreinstellungen könne die Effizienz gesteigert werden, heisst es bei Bosch.
So kann etwa durch ein tieferes Maximaltempo oder ein herabgesetztes maximales Drehmoment die Laufzeit des E-Bike-Akkus verlängert werden. Was zum Beispiel auf einer längeren Tour von Vorteil sein kann.
Bosch hat aber nicht nur an E-Bike-Fahrende gedacht, die Freude an Technik haben: Wer möchte, kann die Steuerung des Motors auch ganz dem System überlassen.
Der «Auto-Modus» ist seit 2023 für alle Elektrovelos mit «Smart System» verfügbar. Die Unterstützung des Antriebs passt sich in diesem Fahrmodus automatisch an die Umgebung an, etwa bei Steigungen oder starkem Gegenwind. Das macht es möglich, dass man als Fahrerin oder Fahrer mit gleichbleibendem Kraftaufwand pedalieren kann, ohne den Fahrmodus wechseln zu müssen.
Für das aufstrebende Segment der Lastenvelos hat Bosch auf dieses Jahr hin noch eine weitere Verbesserung lanciert: Im «Cargo»-Modus ruft der Motor situationsbedingt sogar noch mehr Unterstützung ab als im «Turbo»-Modus.
Das Plus an Leistung hilft beim gleichmässigen Anfahren mit einem voll beladenen und entsprechend schweren E-Cargobike. «Das smarte System stattet das Elektrovelo mit mehr Intelligenz, Komfort und Sicherheit für die Mobilität des 21. Jahrhunderts aus. Damit lassen wir unsere Vision von der E-Bike-Mobilität der Zukunft Schritt für Schritt Realität werden», resümiert Claus Fleischer. Willkommen in der Zukunft.
Dieser Text enstand mit freundlicher Unterstützung von Bosch E-Bike Systems.
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