Bedarfsgerechte Lichtsignale für Velofahrende

Mit einem Postulat wurde der Kanton Zürich dazu eingeladen, die Grünphasen bei Lichtsignalanlagen für den Fuss- und Veloverkehr bedarfsgerechter zu steuern. Der Kantonsrat sagt ja.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 02.09.2022

Felix Hoesch (SP, Zürich), Thomas Schweizer (Grüne, Hedingen) und Thomas Wirth (GLP, Hombrechtikon) möchten die Grünphasen der Lichtsignale anpassen. Dazu sollen in einem Pilotprojekt unter anderem neue Technologien getestet werden, die den Fuss- und Veloverkehr automatisch erfassen.

Der Kantonsrat hat dem Postulat mit einer überraschenden Mehrheit von 97 zu 52 Stimmen zugestimmt.

Wie werden Lichtsignale programmiert

Grundsätzlich gibt es zwei Arten, wie Lichtsignalanlagen programmiert sind: Entweder mit einer verkehrsabhängigen Steuerung oder mit fixen Umlaufzeiten. Bei ersterem kommen Detektoren zum Einsatz, um die Anlage optimal für den motorisierten Verkehr zu steuern. Velo- und E-Bike-Fahrende werden bei dieser Steuerung aber nicht erfasst und oft ungenügend berücksichtigt.

Als Folge davon entstehen lange Wartezeiten an roten Ampeln, was mitunter zu Missachtungen des Rotlichts führt. Das Queren einer Strasse bei Rot ist wiederum ein grosser Risikofaktor für Unfälle.

Velofahrer und Fussgängerinnen besser beachten

Deshalb soll mit modernen Erfassungsgeräten der Fuss- und Veloverkehr mitregistriert werden, damit der Bedarf der einzelnen Verkehrsteilnehmenden besser aufeinander abgestimmt werden kann.

Eine solche Anpassung käme allen Verkehrsteilnehmenden zugut. Möchte kein Fussgänger auf die andere Strassenseite, würde sich die Grünphase verkürzen oder sogar übersprungen werden.

In Spezialfällen, etwa bei grossen Gruppen oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität, würde sie aber verlängert. Dasselbe gälte auch für Velofahrende.

Kantonsrat für Anpassungen 

Diese Tatsache findet auch der Zürcher Kantonsrat attraktiv. Zumal mit dieser einfachen Massnahme folgende Ziele zu erreichen wären: Der Verkehrsfluss würde verbessert, indem ungenutzte Phasen reduziert würden. Die kürzeren Wartezeiten machten den Langsamverkehr attraktiver und die Lichtsignale würden durch die Steuerung nach Bedarf auch behindertengerecht. Zudem würde die Verkehrssicherheit für alle Teilnehmenden erhöht.

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