Basel gibt nicht auf

In Basel machen die velofreundlichen Tramgleise bereits wenige Monate nach Inbetriebnahme Probleme. Die lokalen Behörden wollen den Pilotversuch jedoch weiterführen.

Julie Nielsen, Redaktorin (julie.nielsen@velojournal.ch)
News, 06.04.2022

An der Bruderholzstrasse im Basler Quartier Gundeldingen wurden im Dezember 2021erste Tramschienen mit Gummiprofilen ausgerüstet.

Nach wenigen Wochen aber ist der Gummi bereits an einigen Stellen eingedrückt oder weist Löcher und Risse auf.

Gegenüber SRF bestätigt die Projektleiterin Adrienne Hungerbühler vom Basler Bau- und Verkehrsdepartement, dass die Abnutzung deutlich schneller als erwartet eintritt. Sie sagt: «Eigentlich wünschten wir uns, dass der Gummi ein Jahr lang hält. Wir schleifen die Schienen sowieso einmal im Jahr. Dann hätte man beides aufs Mal machen können.»

Schuld an der Absenkung ist die starke Abnutzung eines Querbalkens, der auf der Innenseite der Tramschiene aufliegt. Dadurch sinkt die gesamte Füllung ab und es entstehen Löcher.

Die Behörden wollen aber den Pilotversuch weiter führen. Laut Hungerbühler hat der Hersteller die Schäden bereits begutachtet und arbeitet daran, die Gummiprofile zu optimieren.

Sollten die Anpassungen erfolgreich sein, wird das Basler Parlament darüber entscheiden müssen, ob die Tramschienen in ganz Basel velofreundlich werden sollen. Das ist allerdings auch eine Geldfrage.

2013 hat die Stadt Zürich einen ähnlichen Versuch gestartet mit vergleichbaren Instandhaltungsproblemen. Den Zusatzaufwand und die Mehrkosten wollte die Stadt aber trotz positiver Rückmeldungen seitens der Velofahrenden nicht auf sich nehmen.

 

 

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