Zahlen 2018: Garmin hui, Vista Outdoor pfui

Während Garmin höchst erfreuliche Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 kommuniziert, musste mit Vista Outdoor ein weiterer grosser Branchenakteur im vergangenen Quartal deutlich kleinere Brötchen backen. Das schwierige Marktumfeld trifft somit längst nicht alle Anbieter gleich.

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Branche, 22.02.2019

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Auch wenn Garmin über in China gefertigte elektronische Geräte direkt vom laufenden Handelskrieg zwischen der Vereinigten Staaten und der Volksrepublik betroffen ist, können sich die Zahlen zum Geschäftsjahr 2018 sehen lassen: So konnte der Umsatz im vierten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf USD 932 Millionen gesteigert werden. Zugleich stieg der Gewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode um 21 Prozent auf USD 223 Millionen. Über das ganze Geschäftsjahr hinweg, das im Falle von Garmin identisch mit dem Kalenderjahr ist, resultierte beim Umsatz ein Plus von 7 Prozent auf USD 3.35 Milliarden. Zugleich konnte der Gewinn um 14 Prozent auf USD 778 Millionen gesteigert werden. Kein Wunder, zeigte sich Garmin-Präsident und CEO Cliff Pemble sehr erfreut ob der Zahlen: „2018 war ein weiteres, bemerkenswertes Jahr. in dem Umsatz wie Gewinn dank starker Leistungen in den Sparten Luftfahrt, Seefahrt, Outdoor und Fitness deutlich gesteigert werden konnten. Für 2019 sehen wir viele Möglichkeiten, und wir sind mit starken Produkten in allen Sparten bestens aufgestellt, um diese wahr zu nehmen.“ Eine dieser Möglichkeiten ist die Expansion vom Outdoor- in den Indoor-Bereich, wozu Garmin den niederländischen Indoortrainer-Spezialisten Tacx übernehmen will. Dieser Schritt soll für die Hälfte des für 2019 erwarteten Wachstums von 13 Prozent im Fitness-Segment sorgen. Den Gesamtumsatz will Garmin dabei 2019 um 4.5 Prozent auf USD 3.5 Milliarden steigern. Die Anleger an der Wallstreet honorierten die starken Zahlen von Garmin mit einem satten Kurssprung.
Vista Outdoor kämpft weiter mit Problemen
Schon deutlich weniger erfreulich sehen die Zahlen des vergangenen Quartals bei Vista Outdoor aus. Das Portfolio dieser Holdinggesellschaft ist breit aufgestellt und reicht von den auch im Velogeschäft aktiven Marken Bell, Blackburn, Camelbak und Giro bis zu Munition und Schusswaffen. Die letzteren  beiden Geschäftsfelder zeichnen für den aktuellen Kriechgang verantwortlich: Mit dem Einzelhandelskonzern Walmart beendete 2017 ein Grosskunde nach Protesten von Waffengegnern die Geschäftsbeziehung mit Vista Outdoor, worunter vor allem das Munitionsgeschäft litt. In der Folge waren die ersten drei Quartale des Geschäftsjahrs 2018/2019, das bei Vista Outdoor von April 2018 bis Ende März 2019 dauert, von Umstrukturierungen im Portfolio gezeichnet: So hat sich Vista Outdoor von den Marken Cebe, Bolle und Serengeti sowie vom Schusswaffen-Produzenten Savage Arms getrennt. Auch die Marken Bell, Blackburn und Giro stehen nach wie vor zum Verkauf, während Camelbak im Portfolio verbleiben soll. Mit den Erlösen aus den Verkäufen sollen laut Vista Outdoor-CEO Chris Metz Schulden abgebaut und so der Turnaround geschafft werden, Im dritten Quartal des Geschäftsjahrs, also von Oktober bis Ende Dezember 2018, sank der Umsatz der Holdinggesellschaft im Vergleich zur Vorjahresperiode um satte 20 Prozent auf USD 465 Millionen, während der Bruttogewinn gar um 25 Prozent auf USD 94 Millionen. Als Folge dieser Zahlen hat Vista Outdoor die Prognose für den Umsatz des gesamten Geschäftsjahres um rund 5 Prozent nach unten korrigiert: Neu wird ein Umsatz von USD 2 bis 2.05 Milliarden statt von 2.1 bis 2.16 Milliarden erwartet. 
www.garmin.com
www.vistaoutdoor.com
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