(Wie) Geht es bei Mavic weiter?

Die Meldung, dass sich Mavic in Insolvenz befinde, sorgte am 10. Mai für einen Raunen in der Branche. Inzwischen laufen in Frankreich intensive Bemühungen, um die legendäre Marke am Leben zu halten.

Laurens van Rooijen, Redaktor (lvr@cyclinfo.ch)
Branche, 28.05.2020

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Nachdem der vorherige Besitzer Amer Sports im März 2019 gemeldet hatte, dass man einen Käufer für den seit 1898 geschäftenden, französischen Laufrad- und Zubehör-Spezialisten Mavic gefunden habe, vergingen nochmals einige Monaten bis zum Vollzug des Verkaufs. Als es im Juli 2019 dann so weit war, wurde seitens der neuen Eigentümer Regent LP betont, dass es im Rahmen des Transaktionsprozesses und der Vereinbarungen für die die nächsten drei Jahre keinerlei Änderungen im Tagesgeschäft in Bezug auf Entwicklung, Belieferung oder finanzielle Angelegenheiten geben werde. Erste Statements seitens Regent LP nach Verhängung der Insolvenz machten die Zusicherung zur Makulatur.

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Am Hauptsitz von Mavic Frankreich am Rand von Annecy geht das Tagesgeschäft weiter.

Die neuen Besitzer äusserten die Erwartung, dass sich mittels Insolvenz die Betriebskosten in Frankreich senken liessen - was im Klartext auf Entlassungen hinaus liefe, die nach französischem Arbeitsrecht aber nicht so einfach durchzusetzen wären. Als nächstes machte Regent LP dann deutlich, eigentlich nur am Nordamerika-Geschäft von Mavic interessiert zu sein und dieses weiterführen zu wollen. Für die Angestellten von Mavic in Frankreich waren dies höchst beunruhigende Signale. Zumal seit Februar Sanierer der Firma By Saving! das Sagen in der Mavic-Zentrale hatten. Aber die Hoffnung stirbt auch in Annecy zuletzt.

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Der Hauptsitz von Mavic in Annecy befindet sich noch immer an der gleichen
Adresse wie die Zentrale von Amer Sports - der ehemaligen Besitzerin.

Laut der Sportzeitung l'Equipe laufen hinter den Kulissen in Frankreich bereits intensive Bemühungen, um die ikonische Marke am Stammsitz zu retten - und damit auch rund 200 Arbeitsplätze in der Region. Im Zentrum dieser Bemühungen steht der bekannte Wirtschafsanwalt Didier Poulmaire, der ein Gremium von heimischen Experten um sich versammelt hat. Dazu sollen auch zwei Ex-Radprofis und Exponenten der Velo- und Eventbranche gehören. Diese wollen einen Geschäftsplan aufstellen, Investoren finden und bis zum Stichtag am 2. Juni ein Übernahme-Angebot unterbreiten. Zugleich betont Mavic, dass das Tagesgeschäft fortgeführt werde, sofern dies die Massnahmen gegen das Coronavirus zulassen.    

www.mavic.com

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